Die Senitz ist weitläufiger unter dem Namen Fredersdorfer Mühlenfließ bekannt, darf aber nicht mit dem Neuenhagener Mühlenfließ - der Erpe - verwechselt werden.
Das Fredersdorfer Mühlenfließ ist das Überbleibsel eines Gletscherbachs der Weichsel-Eiszeit, die vor 11.700 Jahren endete. Das Fließ entstand aus der glazialen Rinne Gamengrund in der Barnim-Hochfläche. Die Quelle ist sowohl indirekt ein Feuchtgebiet südlich des Gamengrunds, dass aus der nördlicheren Seenkette des Langer Haussee, Mittelsee und Gamensee, die teilweise unterirdisch verbunden sind, gespeist wird, und direkt der Bötzssee mit nördlich verbundenem Fängersee, die beide vom ersteren Quellfließ durchflossen werden. Das Fredersdorfer Mühlenfließ hat je nach Quelle eine Länge von 34,5 km (Gamengrund) oder 27,6 km (Bötzsee). Es verläuft vom Bötzsee aus mäandernt in Richtung Süden in das Berliner Urstromtal und mündet nordöstlich in den Müggelsee.
Westlich neben der Senitz verläuft das Neuenhagener Mühlenfließ, das auch Erpe genannt wird.
Östlich neben der Senitz verläuft die glaziale Rinne von Lattsee, Ihlandsee, Straussee, Herrensee, Stienitzsee, Kalksee, Flakensee und Dämeritzsee, die durch das Rüdersdorfer Mühlenfließ verbunden sind.
Das Fredersdorfer Mühlenfließ durchfließt und tangiert die Ortschaften Eggersdorf, Brüchmühle, Fredersdorf, Petershagen, Vogelsdorf, Schöneiche und Rahnsdorf. Teilweise ist das Fließ die Grenze zwischen den Gemeinden und Landkreisen.
Der obere Fließlauf zwischen Bötzsee und Bruchmühle wurde früher nur Mühlenfließ, oder auch Unter Fließ, genannt. Erst unterhalb von Fredersdorf wurde das Fließ Fredersdorfer Mühlenfließ genannt. Der Oberlauf von Bötzsee bis Bruchmühle mündet zusammen mit dem Teufelsfließ in den Mühlenteich in Bruchmühle. Das Teufelsfließ ist zudem über ein weiteres Fließ, dass bei Waldkante einen Pfuhl bildet, mit dem Wederfließ verbunden. Das Wederfließ wiederum mündet in einem Torfstichsee nördlich von Altlandsberg in das Wegendorfer Mühlenfließ (auch Altlandsberger Mühlenfließ genannt), welches im weiteren Verlauf an seinem Zusammenfluß mit dem Elsenfließ das Neuenhagener Mühlenfließ (Erpe) bildet. Welche Fließrichtung das Verbindungsfließ zwischen Teufelsfließ und Wederfließ hat ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Der Verlauf des Verbindungsfließ am Wederfließ lässt vermuten, dass das Wederfließ in das Verbindungsfließ abfließt, bzw. vom Wederfließ abzweigt. Das bedeutet, dass das Wederfließ das Fredersdorfer und das Neuenhagener Mühlenfließ bewässert.
Vom Mühlenteich bei Bruchmühle fließt das Fredersdorfer Mühlenfließ - die Senitz - in einem Wasserfall ab. Im weiteren Verlauf speist die Senitz den Mühlenteich bei Eggersdorf. In Schöneiche speist es ebenfalls einen Mühlenteich sowie das Kanalsystem vom Kleiner-Spreewald-Park, der einst ein Feuchtgebiet mit kleinem Teich war und in den 1920er Jahren vom dortigen Waldschloß-Gastwirt Max Mann als Mann's Waldschloß "Kleiner Spreewald" angelegt wurde. Dort wurde auf der anderen Uferseite der Senitz um 1934 das Freibad Schöneiche errichtet, dass bis Anfang der 1990er Jahre in Betrieb war, heute den Namen Dinoteich trägt, und durch einen Tiefbrunnen gespeist wird.
Der Zehnbuschgraben zweigt bei Alt-Fredersdorf von der Senitz ab und mündet nördlich von Schöneiche wieder in die Senitz. Der Zehnbuschgraben hat zudem eigene Nebenfließe. In seinem Verlauf fließt der Zehnbuschgraben am Krummer See in Vogelsdorf vorbei und bewässert diesen über ein Ablaufbauwerk.
Weitere Zuläufe der Senitz sind Gräben, die verschiedene Feuchtgebiete mit Pfuhlen, kleineren Seen, sowie Äcker und Wiesen und auch Wohngebiete direkt und indirekt entwässern.
Der Wasserstand des Fredersdorfer Mühlenfließ schwankt zwischen Überschwemmung in der Jahreshälfte des Winters und Austrocknung in der Jahreshälfte des Sommers. Um 1700 wird von massiver Überschwemmung berichtet. Erst in den Jahren 1870 bis 1880 wurden die Ufer mit Schutzwällen versehen. Größere Überschwemmungen gab es dennoch in den Jahren 1929 und 1940. In den letzten Jahrzehnten trocknete das Fließ im südlichen Teil in den Sommermonaten aus. In den Wintermonaten führt es dort hingegen übermäßig viel Wasser. In den Jahren 2006 und 2015 ist es im August/September im gesamten Verlauf trocken gefallen. Als Faktor des sommerlichen Trockenfallens wird eine statistisch zu beobachtende Tendenz zu einer klimatischen Trockenperiode im Raum Land Brandenburg/Berlin angenommen (Versteppung), deren Ursache im Klimawandel vermutet wird. Folglich kommt eine vermehrte Wasserentnahme durch Gartenbrunnen hinzu. Als weiterer indirekter Faktor wird die Grundwasserentnahme mit folglicher Grundwassersenkung durch die Tiefbrunnen der Brunnengalerie des Wasserwerks Friedrichshagen in der Krummendammer Heide nördlich des Müggelsee vermutet.
Vom sommerlichen Trockenfallen ist insbesondere der Kleiner-Spreewald-Park in Schöneiche bei Berlin betroffen.
Im Mai 2015 wurde am Bötzsee das neu errichtete Wasserwerk Spitzmühle in Betrieb genommen. Es löste das alte Wasserwerk Bötzsee ab und übernahm dessen Brunnengalerie mit 12 Tiefbrunnen. Die Fördermenge an Trinkwasser betrug beim Wasserwerk Bötzsee 13.000 m³ pro Tag und beträgt beim Wasserwerk Spitzmühle nun 18.500 m³ pro Tag. Hydrologische Auswirkungen der bis zu 70 Meter tiefen Tiefbrunnen des Wasserwerk Bötzsee / Wasserwerk Spitzmühle auf den Fängersee und/oder Bötzsee wurden bisher nicht nachgewiesen. Einen direkten Einfluß auf die Wasserstände haben hingegen die klimatischen Veränderungen und die dadurch vermehrte Wasserentnahme durch Gartenbrunnen.
Eine genauere Übersicht über die Wasserstände des Fredersdorfer Mühlenfließ zeigt diese grafisch dargestellte Statistik:
Wasserstände der Senitz von 1989 bis 2015