Berliner Ur-Mauer am Bahnhof Schönholz
Eine Tour zur Berliner Ur-Mauer in der Buddestraße in Niederschönhausen am Bahnhof Berlin-Schönholz an der Berliner Nordbahn in Reinickendorf.

Entlang der Bahnstrecke der Nordbahn verläuft die Grenze der Berliner Ortsteile Pankow, Niederschönhausen und Wilhelmsruh im ehemaligen Ost-Berlin sowie den Berliner Ortsteilen Gesundbrunnen und Reinickendorf im ehemaligen West-Berlin. Die Bahnstrecke der Nordbahn lag zu Zeiten der Berliner Mauer in diesem Abschnitt auf Seiten von West-Berlin. Auf der Ost-Berliner Seite wurde in diesem Grenzabschnitt ab 1961 die Berliner Mauer entlang der Bahnstrecke der Nordbahn errichtet.

Die erste Berliner Mauer, die sogenannte Berliner Ur-Mauer, war eine gemauerte Mauer aus allen zur damaligen Zeit zur Verfügung gestandenen Baumaterialien. Dabei wurden auch bestehende Bauwerke integriert, wie Gebäudewände und Grundstücksmauern. Erst mit der Zeit wurde die Berliner Mauer in dem zuletzt bekannten Zustand mit Hinterlandmauer und Vorderlandmauer und dazwischenliegendem Todesstreifen errichtet.

Alles begann mit der Währungsreform in den Westsektoren im Jahr 1948, bei der die Sowjets nicht mitmachten, weil diese bereits eine eigene anstrebten, welche nur kurze Zeit später als die westliche erfolgte. Damit war eine Spaltung Deutschlands in die Wege geleitet, weil dies eine gesteigerte Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs an der Ost-West-Sektorengrenze notwendig machte. Dem voraus ging 1947 die Vereinigung der amerikanischen Besatzungszone mit der britischen Besatzungszone zur sogenannten Bizone und 1948 die Vereinigung der Bizone mit der französischen Besatzungszone (exklusive Saarland) zur sogenannten Trizone. Die die Trizone war ein Vereinigtes Wirtschaftsgebiet, das auch Westzone und Westdeutschland genannt wurde und aus dem 1949 die Bundesrepublik Deutschland (BRD) hervorging, die wiederum die Ostzone prinzipiell nicht ausschloss. Eine Vereinigung mit der sowjetischen Besatzungszone war von den Sowjets nicht erwünscht. Die damalige Situation steht auch im Bezug zum Marshall-Plan, der von den Sowjets vehement abgelehnt und dem diese den Molotow-Plan entgegenstellten, aus dem der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) hervorging. Der USA gelang es zu dieser Zeit nicht den Einfluss der Sowjetunion auf die osteuropäischen Staaten einzudämmen um eine Verbreitung des Kommunismus und Stalinismus zu verhindern, und die Sowjetunion wollte den Einfluss der USA auf die osteuropäischen Staaten verhindern. Aus dieser Situation heraus resultierte der Kalte Krieg.

Bis zur westdeutschen Währungsreform waren ab Sommer 1945 sogenannte Interzonenpässe (Ausweispapiere) für den Wechsel der Sektoren notwendig, in denen die transportierten Waren gelistet sein mussten. Auch dieser Grenzverkehr wurde schon kontrolliert und es wurden vereinzelt an Schleichwegen und Schmugglerwegen Sperren errichtet. Mit dem Marshall-Plan und der Währungsreform verschärfte sich die Situation. Die Sowjets reagierten darauf mit der Berlin-Blockade 1948-1949. Auf die Gründung der BRD in der Westzone im Jahr 1949 folgte noch im selben Jahr die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in der Ostzone. Was die Situation nochmals verschärfte. Ab dieser Zeit kam es in der 1949 gegründeten DDR zu einer Krise, was in den Folgejahren einen immensen Anstieg der Flüchtlingszahlen von Ost nach West zur Folge hatte. Ab 1952 wurde die Grenze (Demarkationslinie) zwischen den Ostsektoren und den Westsektoren mit einem 10 Meter breiten Kontrollstreifen, einem 500 Meter breiten Schutzstreifen und einer 5 km breiten Sperrzone auf Seiten der DDR abgeriegelt. Ab diesem Zeitpunkt wurde auf Seiten der DDR auch damit begonnen die grenznahen Gebiete zu entsiedeln und erste Grenzsperranlagen zu errichten. Am 17. Juni 1953 kam es zum Aufstand in der DDR, der von der Sowjetarmee niedergeschlagen wurde. In den Folgejahren wurde die innerdeutsche Grenze nach und nach mit Sperrzäunen abgeriegelt, um die Kontrolle über den grenzüberschreitenden Verkehr an den seit 1946 bestehenden Kontroll-Passierstellen zu behalten und ansonsten diesen gänzlichst zu verhindern.

In Berlin war die Situation etwas komplexer, weil die Berliner West-Sektoren eine Exklave der West-Sektoren waren. Diese Situation wollten die Sowjets nutzen und versuchten die West-Alliierten zur Gründung eines "Freien Berlin", bestehend aus den West-Sektoren in Berlin, zu zwingen. Das "Freie Berlin" sollte eine Freistadt ähnlich Hamburg werden und politisch sowie wirtschaftlich unabhängig von Ost-Berlin sowie der DDR werden. Darauf liesen sich die West-Alliierten nicht ein, beziehungsweise wollten diese Berlin nicht trennen, um weiterhin anteilmäßig Einfluss auf ganz Berlin sowie die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) nehmen zu können. Letztendlich erzwangen die Sowjets das "Freie Berlin" mit der Berlin-Blockade erstmals und dauerhaft mit der Errichtung der Berliner Mauer.

Mit der Berlin-Blockade wurde erstmals ein Problem spürbar, dass die Abriegelung der West-Sektoren in Berlin vom Ost-Sektor nur mit damit einhergehenden Schwierigkeiten bezüglich der Transportwege per Schiene und Wasser innerhalb des Ost-Sektors möglich war. Sowohl der Gütertransport per Wasser als auch per Schiene lief wegen nicht vorhandenen Schifffahrtsstraßen und Bahnstrecken durch die West-Sektoren von Berlin. Mit der Fertigstellung des von 1951 bis 1952 angelegten Havelkanals war das Problem auf den Wasserstraßen gelöst. Weiterhin bestand das Problem beim Schienenverkehr. Dies wurde unter anderem bekräftigt durch die wirtschaftliche Situation in der DDR, weil die Sowjets ganze Fabriken und auch die Schienen von Bahnstrecken als Reparationsleistung in die Sowjetunion abtransportiert hatten. Erst 1961 wurde der bereits 1940 begonnene Reichsbahnaußenring (der zum Teil durch West-Berlin verlief) zum sogenannten Berliner Außenring (Eisenbahn) ausgebaut und geschlossen. Der Berliner Außenring ermöglichte ab 1961 eine komplette Umfahrung von West-Berlin, wodurch seitens der SBZ/DDR kein Eisenbahnverkehr durch West-Berlin mehr notwendig war. Dies ermöglichte die Abschottung West-Berlins von der SBZ/DDR mittels der Berliner Mauer, deren Bau im selben Jahr begann.

Ein Stück der ersten errichteten einfach gemauerten Grenzsperranlage der Berliner Mauer ist am Bahnhof Berlin-Schönholz erhalten geblieben. Dort wurden unter anderem zu dieser Zeit bereits bestehende Gebäudeteile in die Berliner Mauer integriert. An diesem Ort der Berliner Mauer ist folgendes zu beachten. Im Jahr 1988 wurde die dritte Vereinbarung zum Gebietsaustausch in Berlin durchgeführt. Davon betroffen war auch das Areal östlich vom Bahnhof Berlin-Schönholz. Dies hatte zur Folge, dass dort ein Teil der alten Berliner Mauer ab diesem Zeitpunkt auf Seiten von Reinickendorf in West-Berlin lag und bis heute auf Seiten von Reinickendorf liegt. Beim Gebietsaustausch wurde der Grenzverlauf so geändert, dass dieser seitdem quer über die dortigen Grundstücke verläuft. Eine erneute Bebauung der Grundstücke dürfte damit schwierig werden, da die Gründstücke sowohl im Bezirk Reinickendorf als auch im Bezirk Pankow liegen sowie in neue Flurstücke parzelliert wurden.

Die an diesem Ort 1961 bereits bestandenen Bauteile, die dort in die Berliner Ur-Mauer integriert wurden, waren Bestandteil der vom Ingenieur Heinrich Bollenbach 1909 an diesem Standort errichteten »Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt« seiner »Maschinen- u. Mühlenbaugesellschaft m.b.H.«. Die an diesem Standort in die Berliner Mauer integrierten Bestandteile bestanden aus Gebäudemauern und der Grundstücksmauer. Bei dieser Berliner Mauer handelte es sich um das später sogenannte Vordere Sperrelement, was auch Vorderlandmauer genannt wird, und an anderer Stelle mit der Zeit pompöser gestaltet wurde, wie heute noch an der Eastside Gallery zu sehen ist. Hingegen war die Hinterlandmauer, die von Seiten Ost-Berlins aus zu sehen war, eine handelsübliche Mauer, die auch andernorts an militärischen Objekten aufgestellt wurde und dort zum Teil bis heute steht. Die erste Grenzsperranlage der ersten Berliner Mauer bestand nur aus einer einfachen Mauer.

Das Fabrikgelände der »Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt« vom Ingenieur Heinrich Bollenbach in der Buddestraße sowie alle Grundstücke in der Buddestraße am Bahnhof Berlin-Schönholz lagen bis zur Gebietsreform 1938 auf Gemarkung Reinickendorf (auch Reinickendorf-Ost genannt) sowie bis zum Gebietsaustausch im Jahr 1988 komplett auf Gemarkung Niederschönhausen im Bezirk Pankow und somit ab 1945 in der SBZ sowie in Ost-Berlin.

Der Ingenieur Heinrich Bollenbach hatte bereits ab 1904 eine Maschinenfabrik mit Spezialisierung auf Mühlenbau und Elektrische Licht- und Kraftanlagen in der Siemensstraße 12 in Moabit betrieben. Vor der Gründung seiner Fabrik war Heinrich Bollenbach in der Grünthalerstraße 12 in Gesundbrunnen, heute Grünthaler Straße 70, wohnhaft. Im Jahr der Gründung seiner Fabrik wohnte Heinrich Bollenbach in der Siemensstraße 15 in Moabit. Bei der Errichtung seiner Fabrik und Gründung seiner Firma in der Buddestraße am damaligen Bahnhof Schönholz (Reinickendorf) im Jahr 1909 wohnte Heinrich Bollenbach in der Waldstraße 23 in Moabit. Mit der Fertigstellung seiner neuen Fabrik in der Buddestraße wohnte Heinrich Bollenbach mit seiner Frau auf dem Grundstück seiner neu errichteten Fabrik. In den Folgejahren waren auf dem Fabrikgelände weitere Firmen, einige nur kurzzeitig und andere länger, anässig. 1911 Mechanosir Industrie-Ges.m.b.H., 1912-1927 Reinickendorfer Maschinen u. Apparatebau Ges.m.b.H., 1913 O. Weiß & Co. Maschinenbau f. d. gesamte Kabelindustrie G.m.b.H., 1921 Maschinenfabrik Wiegand & Co. Von 1919 bis 1927 war der Maschinenarbeiter/Schlosser H. George am Standort der Fabrik ansässig. Im Jahr 1927 scheint es eine Veränderung der Fabrik und Firma von Heinrich Bollenbach gegeben zu haben, weil ab 1928 an der Adresse in der Buddestraße keine Fabriken mehr erwähnt werden, sondern nur noch die »Grundstücks Verwertungsgesellschaft m.b.H.« vom Maschinenfabrikant/Fabrikbesitzer Ingenieur Heinrich Bollenbach. Dies ändert sich zum Jahr 1938/1939, in dem seine Frau Martha Bollenbach die Eigentümerin des Grundstücks vom Fabrikgelände in der Buddestraße am Bahnhof Schönholz wurde, weil Heinrich Bollenbach [senior] 1938 verstorben war. Ab diesem Zeitpunkt firmierte [wahrscheinlich] Heinrich Bollenbach [junior] als Ingenieur mit Allgemeiner Maschinenbau, Reparaturen aller Art und Walzenschleiferei, sowie wird sein Name mit der »Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt« erwähnt und zwar bis 1949.

Im Jahr 1949 wird der Fabrik von Heinrich Bollenbach per Gesetz ein Ende gesetzt.

---Zitat---
Anlage 42
Bekanntmachung über nach dem Enteignungsgesetz vom 8. Februar 1949 eingezogene Vermögenswerte (Liste 1) Vom 9. Februar 1949

Auf Grund von §8 des Gesetzes vom 8. Februar 1949 zur Einziehung der Vermögenswerte der Kriegsverbrecher und Naziaktivisten veröffentlicht der Magistrat von Groß-Berlin im folgenden die Liste 1 zu seinem Beschluß vom 8. Februar 1949. Sie enthält Betriebe und Personen, deren Eigentum als Vermögen von Kriegsverbrechern und Naziaktivisten entschädigungslos eingezogen und in das Eigentum des Volkes überführt wird.
Diese Veröffentlichung gilt für die Betroffenen als Zustellung des Einziehungsbescheides.
Berlin, den 9. Februar 1949.
Der Magistrat von Groß-Berlin
Ebert
Oberbürgermeister

Lfd.Nr. Firmenbezeichnung Adresse
22. Heinrich Bollenbach Berlin-Reinickendorf-Ost, Buddestr. 6
---Zitat---
(Verordnungsblatt für Groß-Berlin, Teil I, Nr. 8/1949, Seite 43).

Danach ist einige Jahre Funkstille bezüglich der Nutzung der Fabrik.

Ab mindestens 1955 wird Bollenbachs Fabrik von der »Schweißtechnische Versuchs- und Lehrabteilung des Magistrats von Groß-Berlin« vom »Institut für Technik und Prüfwesen Groß-Berlin« genutzt, die vorher seit 1951 als »Schweißtechnische Versuchs-, Prüf- u. Lehranstalt« im VEB Stahlblechbau in Adlershof ansässig war. Im Jahr 1967 wechselte die »Schweißtechnische Versuchs- und Lehranstalt« ihren Standort in neue Fabrikgebäude in der Wackenbergstraße 82-88 in Niederschönhausen, mit Anschlussgleis an die Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde. Die Vorkriegs-Version und das West-Berliner Pendant dieser Anstalt hieß »Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Berlin«. Diese wechselte zwischen 1940 und 1989 mehrmals den Standort und war vor 1990 zuletzt an der Technische Fachhochschule Berlin (seit 2009 Beuth Hochschule für Technik Berlin) ansässig. 1940 war die »Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Berlin« Teil vom Verband für autogene Metallverarbeitung eV.

Auf dem Grundstück auf der nördlichen Straßenseite der Buddestraße war ein Lagerplatz, der ab 1927 von der Holzgroßhandlung von Karl Gottwald genutzt wurde. Diese wurde bereits 1926 als Nutzholzhandlung Karl Gottwald auf der südlichen Straßenseite erwähnt. 1940 inserierte Karl Gottwald mit Birke - Erle - Buche, Kaufe Obsthölzer. Die letzte Erwähnung vor 1945 fand 1943 als Nutzholzgroßhandlung Karl Gottwald, sowie nach 1945 mit leicht verändertem Familiennamen als Holzgroßhandlung Karl Gottwaldt statt. Zwischenzeitlich waren auf dem Grundstück von 1935 bis 1937 zudem die Niederschlesische Holzverkohlung Kerla & Co. G.m.b.H. und im Jahr 1938 die Firma Niederschlesischer Holzkohlenvertrieb E. Schade ansässig. 1950 wurde Karl Gottwaldt das letzte Mal in der Buddestraße erwähnt. Sehr wahrscheinlich wurde auch der Eigentümer des von ihm angepachteten Grundstücks enteignet, der diesbezüglich in keiner Liste erwähnt wurde, weil das Grundstück wahrscheinlich in den Besitz der Reichsbahn (DDR) überging. Seit 2002-2005 ist auf dem Grundstück ein Discounter.

Unweit der Buddestraße, in der Provinzstraße Ecke Straße vor Schönholz, steht eine alte Villa. Die Geschichte dieser Villa beginnt im Jahr 1890, als Dr. phil. Ernst Langheinrich, Direktor der Preußischen Lebens- und Garantie-Versicherung AG "Friedrich Wilhelm", wohnhaft in der Mauerstraße 63-65 [heute 66/67] in Berlin, auf diesem, seit mindestens 1886 seinem, Grundstück die bis heute erhaltene Villa errichten lies und ab diesem Zeitpunkt darin wohnhaft war. In einem Meßtischblatt von 1882 ist ersichtlich, dass auf dem Grundstück der Villa bereits Gebäude standen, die für den Bau der Villa abgerissen wurden.

Dr. Langheinrich war ab 1894 verwitwet und trug seit diesem Zeitpunkt den Namen Dr. P. Langheinrich, eventuell ein zweiter Vorname. 1895 hatte Langheinrich den Portier R. Thiemann an seiner Villa angestellt, sowie 1896 den Portier R. Krause, 1897 einen Gärtner, sowie 1898 den Portier O. Sukrow. Ernst Langheinrich wurde am 30. Oktober 1826 geboren und verstarb im Alter von 72 Jahren am 7. Dezember 1898. Die Familien-Grabstätte Langheinrich befindet sich auf dem Friedhof Alter Sankt-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg. Die Grabplatte seiner 1893 verstorbenen Frau Pollie Langheinrich ist verschwunden. Ernst und Pollie Langheinrich hatten eine gemeinsame Tochter namens (Little) Kate, die am 25.3.1884 geboren und am 25.4.1888 verstarb. Ernst und Pollie hinterliesen allen Anschein nach keine Erben. Die Villa samt Grundstück und die ebenfalls im Besitz von Langheinrich befindlichen Grundstücke in der nahen Umgebung wurden von neuen Besitzern übernommen. Genaueres zu diesem Eigentümerwechsel ist nicht bekannt.

Die Grundstücke samt Villa östlich der Provinzstraße wurden 1899 übernommen von der Terrain Gesellschaft Schönholz, die ab 1902 als Terraingesellschaft Bahnhof Schönholz GmbH (Berlin) firmierte. Der Portier O. Sukrow wurde noch bis 1901 angestellt. 1901 übernahm der Kaufmann M. Hering die Verwaltung der Villa und arrangierte im selben Jahr den Gastwirt Max Rudolph. Der Gastwirt Max Rudolph bertrieb die Villa samt Grundstück als Etablissement »Max Rudolphs Borussia Park«, oder auch Max Rudolph's Restaurant Borussia Park sowie Restaurant Borussiapark genannt, bis 1907 allein weiter. Von 1902 bis 1918 wurde zudem die obere Etage der Villa als Mietwohnungen vermietet, mit bis zu 6 Mietern (Mietparteien?). Max Rudolph betrieb (1905) zudem das »Max Rudolph Etablissement Bürgergarten« in der Lindenstraße und wechselte 1907 vom Restaurant vor Schönholz zum »Max Rudolph Etablissement Klostergarten« in Plötzensee Am Spandauer Schifffahrtskanal. Das Restaurant in der Villa Langheinrich wurde vom Gastwirt Eduard Schaller als Restaurant Tivoli, oder auch Schönholzer Tivoli sowie Schaller's Restaurant Tivoli genannt, bis 1914 weiterbetrieben. In den Jahren des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918 betrieb der Gastwirt G. Eggert ein Restaurant in der Villa Langheinrich vor Schönholz. Aus dieser Zeit ist der Name des Restaurants nicht und sind auch keine weiteren Details dazu bekannt. Zu beachten ist, dass der Eigentümer (zumindest des Grundstücks) bis 1915 weiterhin die Terraingesellschaft Bahnhof Schönholz blieb und von 1915 bis 1918 die Phönix Terraingesellschaft mbH (Berlin) war. Die Villa wurde also nur verpachtet.

Im Jahr 1818 wechselte der Eigentümer der Villa Langheinrich zum Ingenieur Heinrich Bollenbach, der diese Villa allerdings offiziell nie bewohnte, sondern offiziell auf dem Grundstück seiner nahegelegenen Fabrik wohnhaft war. Nur im Jahr 1920 wird der Ingenieur Heinrich Bollenbach mit Wohnsitz (Zweitwohnsitz?) in der Villa erwähnt. Scheinbar hatte Bollenbach in der Villa 3 Wohnungen eingerichtet, von denen möglicherweise 2 im Obergeschoss lagen, die er an 2 Mieter vermietete. Die Parterre vermietete Heinrich Bollenbach ab 1927 an die Polizei, die bis 1932 mit dem Polizei Revier 291 in der Villa ansässig war. 1933 wurde die Parterre wohl an den Ingenieur Jost oder Klemt (beide in der Villa wohnhaft) vermietet. Ab dem Jahr 1934 wird die Villa Langheinrich als Altersheim "Bergpredigt" mit Oberin G. Schabel genutzt. 1938 verstirbt Heinrich Bollenbach und seine Frau Martha Bollenbach wird Eigentümer der Fabrik und der Villa. Ab 1938 wird das Altersheim bis 1945 durch Martha Richter betrieben und legt den Namen "Bergpredigt" ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1945 wurde die Villa bis 1946 oder 1947 als Polizeirevier 283 Niederschönhausen Revierzweigmeldestelle Schönholz (Rzm Schönholz), oder auch Revierzweigestelle Schönholz (RZ Schönholz) sowie Revier-Zweigmeldestelle Berlin-Schönholz genannt, genutzt. Die Rzm Schönholz zieht 1947 in das nahegelegene Ladengeschäft im Gebäude Straße vor Schönholz 14, das einige Jahre später als DDR-Konsum und heute von der Schukowski Bau GmbH genutzt wird.

Die Nutzung der Villa Langheinrich ist erst im Jahr 1951/1952 wieder bekannt, als darin von einem H. Jahn eine Gaststätte betrieben wurde. Ab mindestens 1955 wurde die Villa als Städtisches Alters- und Pflegeheim Schönholz genutzt. Zudem war auf dem Grundstück, wahrscheinlich in einem Nebengebäude, bereits seit mindestens 1954 das Blumenhaus Marta Markowski, das dort bis 1964 erwähnt wurde. Im Jahr 1978 wurde das Städtische Alters- und Pflegeheim Schönholz in der Villa Langheinrich aufgegeben und diese für die Zentrale Feierabendheimverwaltung Pankow, oder auch Zentrale Feierabendheim-Verwaltung Pankow genannt, (eine von 6 in Ost-Berlin), bis 1985 genutzt. Ab 1985 war der offizielle Nutzer der Kreisvorstand Pankow der Gesellschaft für Sport und Technik (GST).

Nach dem Ende der DDR wurde die Villa Langheinrich von 1990 bis 1992 durch das Gewerbeamt vom Bezirksamt Pankow genutzt. In den Folgejahren war die Villa ungenutzt und verfiel allmählich. Im Jahr 1998 übernahm die Botschaft der Republik Sambia (Embassy of the Republic of Zambia) die Villa Langheinrich und begann diese zu restaurieren und zur Botschaftsvilla auszubauen. Die Restauration und der Ausbau wurden bis heute nicht fertiggestellt.

Die betreffende Straße am Grundstück der Berliner Ur-Mauer sowie an den Überresten der Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt von Heinrich Bollenbach ist die Straße zur »Einfahrt zum Güterbahnhof Schönholz« von der Provinzstraße aus. Der Güterbahnhof Schönholz an der Nordbahn am Bahnhof Berlin-Schönholz wurde zwischen 1901 und 1914 angelegt und existiert nicht mehr. Die Straße von der Provinzstraße zur »Einfahrt zum Güterbahnhof Schönholz« war 1902 die »Neue Straße« und wurde 1903 in Buddestraße benannt. Die Buddestraße wurde benannt nach Hermann Budde (1851-1906), ab 1904 Hermann von Budde, ehemaliger (1895-1900) Chef der Eisenbahnabteilung des großen Generalstabs (Abth. Chef i. gr. Generalstab) und damaliger (seit 1902) Königlich preußischer Staatsminister und Minister für öffentliche Arbeiten sowie (seit 1901) Generaldirektor der Aktiengesellschaft Ludwig Löwe & Co. mit Waffen- und Munitionsfabrikation. Hermann Budde, Lieutenant im 1. Hessischen Infanterie-Regiment No. 81, machte sich einen Namen und errung sich einen Rang mit seinem 1877 verfassten Buch »Die französischen Eisenbahnen im Kriege 1870-1871 und ihre seitherige Entwickelung in militairischer Hinsicht«. Daraufhin wurde er 1878 erstmals in den großen Generalstab versetzt. Von mindestens 1887 war Hermann Budde im großen Generalstab der Eisenbahn-Subdirektor und verlies diesen 1891 erstmals.

Der heutige Bahnhof Berlin-Schönholz wurde 1877 als Bahnhof Reinickendorf eröffnet, 1878 in Bahnhof Schönholz (Reinickendorf), 1911 in Bahnhof Schönholz-Reinickendorf und zuletzt 1938 in Bahnhof Berlin-Schönholz umbenannt, und wird umgangssprachlich einfach Bahnhof Schönholz oder auch S-Bahnhof Schönholz genannt. Der Bahnhof Schönholz lag oder liegt an der Bahnstrecke Berlin-Stralsund der Berliner Nordbahn, an der Bahnstrecke Berlin-Kremmen der Kremmener Bahn, sowie an der Bahnstrecke Berlin-Wilhelmsruh - Berlin-Schönholz der Verbindungsbahn der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB).

Die Tour beginnt an der Bösebrücke der Bornholmer Straße mit Bahnhof Bornholmer Straße. Der Bahnhof Bornholmer Straße liegt an der Vorortbahn Berlin-Bernau von 1924 sowie der Vorortbahn Berlin-Oranienburg von 1925 und wurde 1935 eröffnet. Von 1961 bis 1990 war der Bahnhof Bornholmer Straße geschlossen. Auf und an der Bösebrücke befand sich der Grenzübergang Bornholmer Straße der Berliner Mauer. Am Grenzübergang Bornholmer Straße wurde 1989 als erstes in Berlin die Berliner Mauer für den freien Reiseverkehr von Ost-Berlin nach West-Berlin geöffnet. Die Bösebrücke überquert die Gleise der Vorortbahn, heute S-Bahn, und der Berliner Nordbahn sowie Stettiner Bahn, sowie die Norwegerstraße. Die Bösebrücke wurde nicht so benannt weil sie eine böse Brücke ist, sondern wurde 1916 als Hindenburgbrücke eröffnet und 1948 nach dem kommunistischen Widerstandskämpfer Wilhelm Böse (1883-1944) umbenannt. Die Bösebrücke verbindet die Berliner Ortsteile Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg und ist Teil der von Hobrecht projektierten Ringbahnstraße zwischen Wedding und Lichtenberg.
Bösebrücke Treppenanlage Südost
Bösebrücke Südseite
Bösebrücke Treppenanlage Nordost
Bösebrücke Denkmal Mauerfall
Bösebrücke Denkmal Mauerfall
Bösebrücke Bronzetafel
Bösebrücke Bahnhof Bornholmer Straße
Bösebrücke Eisenbahn-Gleise
Bösebrücke Treppenanlage Nordost
Bösebrücke Treppenanlage Nordwest
Bösebrücke Kleingartenanlage Wiesengrund
Bösebrücke Treppenanlage Südwest
Bösebrücke Bahnhof Bornholmer Straße
Bösebrücke Eisenbahn-Gleise
Bösebrücke Treppenanlage Südost
Bösebrücke Norwegerstraße
Bösebrücke Norwegerstraße
LSG Ehemaliger Mauerstreifen Pankow Esplanade
Pankow Esplanade Bahndammunterführung
Gesundbrunnen Grünthaler Straße Bahndammunterführung
Klär- und Pumpstation Gemeinde Pankow
Klär- und Pumpstation Gemeinde Pankow
Pankow Wilhelm-Kuhr-Straße Bahndammunterführung
Gesundbrunnen Wilhelm-Kuhr-Straße
Nordbahnstraße Waschanstalt und Plättanstalt August Müller
Nordbahnstraße Waschanstalt und Plättanstalt August Müller
Pankow Schulzestraße
Bürgerpark Pankow Alte Meierei Gärtnerei
Friedhof Pankow III Am Bürgerpark
Güterbahnhof Schönholz Schrottgroßhandlung
Güterbahnhof Schönholz Bahnmeisterei 66
Güterbahnhof Schönholz
Güterbahnhof Schönholz
Niederschönhausen Am Bürgerpark
Güterbahnhof Schönholz Schornstein
Güterbahnhof Schönholz Prellbock
Güterbahnhof Schönholz Prellbock
Güterbahnhof Schönholz Ruine
Güterbahnhof Schönholz Ruine
Güterbahnhof Schönholz Lauben
Einfahrt zum Güterbahnhof Schönholz
Buddestraße Berliner Mauer
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt Heinrich Bollenbach
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt Heinrich Bollenbach
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Bahnhof Schönholz Bahnsteig
Bahnhof Schönholz Bahnsteig
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Bahnhof Schönholz Berliner Ur-Mauer
Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt Heinrich Bollenbach
Nordbahn Provinzstraße Berliner Mauer
Villa vor Schönholz - Villa Langheinrich - Villa Bollenbach
Villa vor Schönholz - Villa Langheinrich - Villa Bollenbach
Villa vor Schönholz - Villa Langheinrich - Villa Bollenbach
Villa vor Schönholz - Villa Langheinrich - Villa Bollenbach
Villa vor Schönholz - Villa Langheinrich - Villa Bollenbach
Villa vor Schönholz - Villa Langheinrich - Villa Bollenbach
Villa vor Schönholz - Villa Langheinrich - Villa Bollenbach
Villa vor Schönholz - Villa Langheinrich - Villa Bollenbach
Straße vor Schönholz Brache
Straße vor Schönholz Brache
Schönholzer Heide Schützenhaus
Schönholzer Heide Schützenhaus
Schönholzer Heide Schützenhaus
Schönholzer Heide Schützenhaus
Bürgerpark Pankow Gazelle
Alte Bäckerei Pankow
Oberrealschule Pankow
Oberrealschule Pankow - Friedrich-Fröbel-Haus
Alte Mälzerei Schultheiß-Brauerei Pankow
Alte Mälzerei Schultheiß-Brauerei Pankow
Alte Mälzerei Schultheiß-Brauerei Pankow
Alte Mälzerei Schultheiß-Brauerei Pankow
Alte Mälzerei Schultheiß-Brauerei Pankow
Alte Mälzerei Schultheiß-Brauerei Pankow
Alte Mälzerei Schultheiß-Brauerei Pankow
Pankow Heynstraße Altbau
Pankow Heynstraße Altbau
Heynhöfe Pankow Fritz Heyn & Co.
Andreas-Hofer-Platz Rodelberg
Willner-Weißbierbrauerei Pankow
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