Berlin-Tegel
Mit dem Rad nach Tegel. Zuerst ein Halt am Schwedter Steg, dann ein Abstecher zur Gedenkstätte Plötzensee an der Justizvollzugsanstalt Plötzensee. Von da aus zum Volkspark Jungfernheide, zur Siemensstadt, zur Zitadelle Spandau, über die Insel Eiswerder in der Havel und über den Saatwinkler Steg zum Flughafensee, zu den Borsigwerken, über die Sechserbrücke zum Schloss Tegel mit der Grabstätte der Familie von Humboldt und Buelow im Schlosspark Tegel.
Der Schwedter Steg ist die Verlängerung der Schwedter Straße zur Behmstraße über die Gleise der Ringbahn im Ortsteil Prenzlauer Berg im Berliner Bezirk Pankow und als Fahrradstraße ausgewiesen.
Die Gedenkstätte Plötzensee erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee. Sie befindet sich am Rande der heutigen Justizvollzugsanstalt Plötzensee in der Berliner Ortslage Plötzensee des Ortsteils Charlottenburg-Nord (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf) und wurde 1952 vom Land Berlin eingeweiht.
Der Volkspark Jungfernheide (Jungfernheidepark) gehört zu einem ehemaligen östlich von Spandau gelegenen Wald- und Heidegebiet namens Jungfernheide. Der Name dieser Gegend ist von dem Wort Jungfer abgeleitet, womit die Angehörigen des Benediktinerinnenklosters in Spandau gemeint waren, zu deren Besitz das Gebiet im Mittelalter gehörte. Die Stadt Charlottenburg erwarb 1904 vom preußischen Staat ein etwa 200 Hektar großes Teilstück der Jungfernheide für die Anlage eines Stadtparks. Die Arbeiten zu dem Volkspark begannen aber erst 1920 und die Eröffnung fand 1923 im Rahmen der Spiel- und Sportwochen statt.
Im Park sind die zwei aus Muschelkalk, in der Bildhauerwerkstatt von Hermann Pagels, hergestellte Bärenskulpturen und ein 38 Meter hoher expressionistischer Wasserturm aus dem Jahre 1925 von Walter Helmcke aus roten Ziegelsteinen zu sehen, der für die Parkbewässerung gebaut wurde.
Siemensstadt ist ein Ortsteil am Ostrand des Bezirks Spandau von Berlin. Er entstand durch die Ansiedelung von Siemens-Werken und den dazugebauten modernen Werkssiedlungen auf den Nonnenwiesen, welche wiederum ihren Namen von dem Benediktinerinnenkloster in Spandau hat. Heute sind nicht mehr ausschließlich Unternehmen der Siemens AG angesiedelt.
Die Zitadelle Spandau ist eine der bedeutendsten und besterhaltenen Festungen der Hochrenaissance in Europa. Sie befindet sich im Berliner Ortsteil Haselhorst.
Das in den Jahren 1559 bis 1594 an Stelle einer mittelalterlichen Burg errichtete Festungsbauwerk wurde von den Architekten Francesco Chiaramella de Gandino aus Italien und ab 1578 durch Rochus Graf zu Lynar am Havelufer gebaut.
Die Insel Eiswerder erhielt 1746 der steiermärkische Emigrant Philipp Schupfer, um sich dort anzusiedeln. 1817 wurde in der Spandauer Zitadelle ein geheimes Brandraketen-Laboratorium eingerichtet. Es übersiedelte aber schon 1829 auf den Eiswerder, auf dem seit 1826 der Militärfiskus ein Königliches Feuerwerkslaboratorium errichtet hatte.
Auf der Havelinsel befanden sich im 19. Jahrhundert die preußischen Pulverfabriken mit einer Pulverfabrik, einer Geschützgießerei, einer Artilleriewerkstatt, einer Patronenfabrik und einer Munitionsfabrik.
Die Borsigwerke in Tegel wurden 1898 eingeweiht und waren sowohl zu Wasser als auch per Schiene zu erreichen. Zuvor befand sich schon ein Borsigwerk am Oranienburger Tor. In dem neuen Werk wurden nicht nur Dampfmaschinen und Lokomotiven gefertigt, sondern auch Kältemaschinen, Schiffsdampfmaschinen und Dampfpflüge. Heute befindet sich in den Borsighallen ein Einkaufs- und Freizeitzentrum. Der Borsigturm ist ein Hochhaus von 1922, das je nach Definition als erstes Hochhaus Berlins gilt. Sein Architekt war Eugen Schmohl. Es ist sowohl Wasserturm als auch Bürogebäude. Am Standort Tegel sind noch einige Teile des Unternehmens Borsig ansässig.
Das Schloss Tegel wurde ursprünglich 1558 als Renaissance-Herrenhaus erbaut. Es folgte auf Veranlassung von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg der Umbau zu einem Jagdschloss. Als Teil des Gutes Tegel ging das Schloss 1766 durch Heirat an die Familie von Humboldt über. Schloss Tegel wurde zum Familiensitz der Humboldts. Später erbte Wilhelm von Humboldts Tochter Gabriele das Anwesen. Sie war mit dem preußischen Außenminister Heinrich von Bülow verheiratet. Nach Gabriele von Bülows Tod ging der Tegeler Besitz in die Hände von Tochter Constanze von Heinz über, deren Nachkommen das Haus noch heute bewohnen. Im Schlosspark befindet sich auch die 1829 von Schinkel angelegte Familiengrabstätte der Familie von Humboldt und Bülow.
Fotografieren auf dem Gelände des Schloss Tegel ist nur für den privaten Gebrauch gestattet.