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Gemeindeschule und Mädchenschule Friedrichsfelde an der Alfred-Kowalke-Straße
Gemeindeschule und Mädchenschule Friedrichsfelde an der Alfred-Kowalke-Straße
Gemeindeschule und Mädchenschule Friedrichsfelde an der Alfred-Kowalke-Straße
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Die ehemalige Gemeindeschule Friedrichsfelde an der Alfred-Kowalke-Straße Ecke Straße Am Tierpark in Berlin-Friedrichsfelde. Heute im Volksmund auch Mädchenschule genannt.
Im Jahr 1718 wird in Friedrichsfelde eine Schule erwähnt, die sich wahrscheinlich schon an dieser Stelle befand. 1778 findet eine Einweihung eines neuen Schulhauses statt, das sich an dieser Stelle befand. 1834 wurde ein weiteres Schulhaus neben dem bestehenden gebaut. Beide wurden 1870 abgerissen und anstelle dieser ein neues zweistöckiges zweiteiliges Schulgebäude gebaut, welches in den Folgejahren, wahrscheinlich um 1900, um ein Stockwerk erhöht und zudem erweitert wurde.
Bis 1909 wohnte nördlich des heutigen Gebäudes an der ehemaligen Schloßstraße ein Gärtner, der dort sehr wahrscheinlich eine Gärtnerei betrieb. Ab 1903 muss er wohl die Gärtnereigebäude als Wohnungen vermietet haben, mit Anfangs einem Mieter und ab 1905 vier Mietern. Die Gärtnerei wurde sehr wahrscheinlich bis 1907 aufgegeben. Das Grundstück mit den Gebäuden ging 1910 an die Gemeinde Friedrichsfelde über und hatte zu dieser Zeit sechs Mieter. Allerdings wird das alles schon 1912 aufgegeben und 1913 werden auf diesem Grundstück nur noch Stallungen erwähnt, die schon 1914 nicht mehr erwähnt werden.
Der östliche Flügel des heutigen Gebäudes an der ehemaligen Wilhelmstraße wird in der Denkmalliste als Gemeindeschule um das Jahr 1870 datiert. Ab 1912 wird die Gemeindeschule der Gemeinde Friedrichsfelde zur II. Volksschule. Mit der Eingemeindung zu Berlin im Jahr 1920 ist es die 2. Volksschule in Berlin, die zugleich aufgegeben wird. Ab 1921 befindet sich in dem Gebäude an der ehemaligen Wilhelmstraße die Gemeindehauptkasse, eine Polizeiwache und das Schul-Impf und Militaer Büro. Im Jahr zuvor wurde der nördliche Flügel an der ehemaligen Schloßstraße angebaut. Im Nordflügel an der ehemaligen Schloßstraße befindet sich ab 1921 eine Armenverwaltung, das Gemeinde-Bauamt mit Vermessungsabteilung, das Gemeinde- und Personalbüro, ein Invaliden- und Versicherungs-Büro, ein Kalkulator und eine Kanzlei. In den darauf folgenden Jahren ist in beiden Flügeln das Polizei Revier Nr. 257., das Bezirksamt Lichtenberg und die Stadtbauverwaltung ansässig. Das nunmehr Verwaltungsgebäude wurde zuletzt vor 1945 von der Evangelischen Kirche genutzt, bis der NKWD/MGB dort einen Stützpunkt einrichtete und bis 1951 betrieb. Anschließend wurde das Gebäude von der Dienststelle des MfS in Berlin-Lichtenberg übernommen. Das gesamte Gebäude wurde Anfang der 1990er Jahre unter Denkmalschutz gestellt.
Rechts hinter dem Gebäude wurde 1920 ein neues Gebäude gebaut, das von der 28. Gemeindeschule/Volksschule mit der 5. Hilfsschule, die zu DDR-Zeiten zur 28. Grundschule und 1. Hilfsschule, und dem Kinderheim Friedrichsfelde genutzt wurde. Das straßenseitige Gebäude zur heutigen Alfred-Kowalke-Straße dieses neueren Schulgebäudes war die ehemalige Turnhalle dieser Schule. Sie wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Nach 1960 wurde an der Stelle der Turnhalle ein neues Schulgebäude an das Gebäude von 1920 angebaut. Als neue Turnhalle wurde eine typische DDR-Plattenbau-Mehrzweckhalle nordöstlich des Gebäudes von 1920 aufgestellt. Der gesamte Gebäudekomplex von 1920 wurde ebenfalls als Mädchenschule Friedrichsfelde gehandelt und wurde 2014 komplett, außer der Plattenbau-Turnhalle, abgerissen.
Links hinter dem nördlichen Flügel an der Schloßstraße befinden sich auf dem Hof des Gebäudes Garagen. An deren Stelle stand 1929 ein nicht näher zu recherchierendes Gebäude, in dem eine Gemüsehandlung und kurzzeitig die Waldsiedlung Lichtenberg GmbH ansässig waren. Es kann sich dabei um Gebäude der ehemaligen Gärtnerei gehandelt haben. Das Gebäude wurde im 2. WK zum Teil zerstört und zu DDR-Zeiten komplett abgerissen.
Die Alfred-Kowalke-Straße hieß bis 1975 Wilhelmstraße.
Die Schloßstraße hieß vor 1897 Chaussee nach Cöpenick und ab 1961 Straße Am Tierpark.
Die Hausnummern wuren wie folgt vergeben:
Wilhelmstraße/Alfred-Kowalke-Straße Nr. 30 – Die Gemeindeschule von 1870 (östlicher Flügel).
Schloßstraße Nr. 4/Am Tierpark Nr. 29 – Nördlicher Flügel des Verwaltungsgebäudes von 1921.
Schloßstraße Nr. 4a – Gebäude von 1929 mit Gemüsehandlung (zum Teil im 2. WK zerstört).
Wilhelmstraße/Alfred-Kowalke-Straße Nr. 29a – Kinderheim Friedrichsfelde (1920er Jahre).
Wilhelmstraße/Alfred-Kowalke-Straße Nr. 29b – 28. Gemeindeschule/Volksschule von 1920.
Wilhelmstraße Nr. 29 – Mietshaus (im 2. Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut).
Ortsteil Friedrichsfelde im Bezirk Lichtenberg in Berlin, 2015.

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