Die Eberswalder Schleuse aus dem Jahr 1831 am Unterhafen/Unterwasser im Finowkanal.
Links die Schleusenbrücke, ehemals Treidlerbrücke von 1836, die im Volksmund Semmelbrücke hieß, weil die Brücke vom Nordufer zum Bäcker am Südufer führte. Die Brücke war nicht mehr als ein Holzsteg und wurde 1863 erneuert sowie 1908 durch eine Eisenbrücke ersetzt.
An der Eberswalder Schleuse ist die älteste Schleusenkammer im Finowkanal in Betrieb.
1607 Bau einer ersten Schleuse im damaligen Neustadt-Eberswalde.
1745 Neubau der Schleuse nach Verwüstung im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) als Schleuse mit Mittelhaupt.
1831 Neubau der "Neustaedter Schleuse" als zweischiffige Schleuse mit versetzten Häuptern und nach Finowkanalmaß.
1875 Zweite (nördliche) Schleusenkammer gebaut.
1920er Jahre zweite (nördliche) Schleusenkammer von 1875 zum Stauwehr umgebaut.
1930 Schleusenkammer von 1831 instandgesetzt.
1959 Neues Stauwehr gebaut und zweite (nördliche) Schleusenkammer von 1875 zugeschüttet.
2001 Schleusenkammer von 1831 instandgesetzt.
Am Treidelweg entlang des Finowkanals.
In Eberswalde befand sich einst eine Furt durch die Finow der Handelsstraße Via Imperii (Stettin - Rom), an deren nördlichem Ufer das slawische Jakobsdorf gelegen hat. Nach Eroberung durch die Askanier entstand nach 1212 südlich der Finow die Ebersburg und das Oppidum Eberswalde, aus dem Neustadt-Eberswalde, die heutige Stadt Eberswalde, entstand. Das Jakobsdorf verschwand irgendwann. Erste Besiedelungen dieser Gegend fanden vor 10.000 Jahren statt.
Der Finowkanal wurde von 1605 bis 1609 zwischen der Havel bei Liebenwalde und der Finow bei Schöpfurth (Finowfurt) für die Verbindung von Berlin mit der Ostsee über Havel und Oder gebaut sowie bis 1620 durch den Ausbau des Wasserlaufs Finow erweitert. Der Kanal zwischen der Havel bei Liebenwalde und der Finow bei Schöpfurt wurde "Trödel" genannt.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde der Finowkanal verwüstet.
1746 wurde der Finowkanal zum zweiten Mal eröffnet und in den Folgejahren weitere Schleusen gebaut.
Von 1874 bis 1885 wurden neue Schleusenkammern neben den alten Schleusenkammern gebaut.
Ab 1928 wurden die älteren Holz-Schleusenkammern zugeschüttet, oder zum Stauwehr umgebaut.
1914 ersetzte der Hohenzollernkanal (nach 1945 Oder-Havel-Kanal) den Finowkanal. Der Finowkanal blieb aber weiterhin in Betrieb, da sich an ihm zahlreiche Fabriken befanden. Die beiden Kanäle kreuzen sich seitdem bei Zerpenschleuse.
1925 wurden beide Schleusenkammern der Zerpenschleuse zugeschüttet. Damit wurde der sogenannte "Langer Trödel" von Liebenwalde bis Zerpenschleuse eine 10 km lange (schleusenfreie) Sackgasse.
Ab 1997 wurde der Finowkanal zwischen der Kreuzung mit dem Oder-Havel-Kanal und der Oder samt Schleusen für den Wassertourismus saniert und 2000 freigegeben. Der Lange Trödel ist seit 2016 wieder frei.
Der Treidelweg entlang des Finowkanals wurde zum Rad- und Wanderweg ausgebaut. Auf einem Treidelpfad werden die Kähne mit Zugtieren durch den Kanal gezogen. Der Treidelweg entlang des 400 Jahre alten Finowkanals ist Teil des Oder-Havel Radwegs.
Der Finowkanal ist die älteste künstliche noch in Betrieb befindliche Wasserstraße in Deutschland.
Amtsfreie Stadt Eberswalde im Landkreis Barnim, 2016. Fotowiesel entgegnet dem Vergessen und bittet um Unterstützung.
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