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Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
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Die Infotafel zum Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Großer Tiergarten, an der Ebertstraße.
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Im nationalsozialistischen Deutschland fand eine Homosexuellen-Verfolgung ohne gleichen in der Geschichte statt. 1935 ordneten die Nationalsozialisten die umfassende Kriminalisierung männlicher Homosexualität an. Dazu wurden die im § 175 des Strafgesetzbuches vorgesehenen Bestimmungen gegen homosexuelles Verhalten erheblich verschärft und ausgeweitet. Bereits ein Kuss unter Männern konnte nun zu Verfolgung führen. § 175 bedeutete Gefängnis oder Zuchthaus. Es gab über 50.000 Verurteilungen. Teilweise konnten die NS-Behörden die Kastration Verurteilter erzwingen. Mehrere tausend Schwule wurden wegen ihrer Homosexualität in Konzentrationslager verschleppt. Ein großer Teil von ihnen überlebte die Lager nicht. Sie starben aufgrund von Hunger, Krankheiten und Misshandlungen oder wurden Opfer gezielter Mordaktionen.
Die Nationalsozialisten haben die Lebenswelten von Schwulen und Lesben zerschlagen. Weibliche Homosexualität wurde – außer im annektierten Österreich – nicht strafrechtlich verfolgt. Sie galt den Nationalsozialisten als weniger bedrohlich. Gerieten lesbische Frauen dennoch in Konflikt mit dem Regime, waren auch sie Repressionen ausgesetzt. Schwule und Lesben lebten in der NS-Zeit eingeschüchtert und unter stetem Zwang zur Tarnung.
Lange Zeit blieben die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus aus der Gedenkkultur ausgeschlossen – in der Bundesrepublik wie in der DDR. Hier wie dort wurden Schwule lange Zeit weiter strafrechtlich verfolgt. In der Bundesrepublik Deutschland galt der § 175 unverändert bis 1969 fort.
Aus seiner Geschichte heraus hat Deutschland eine besondere Verantwortung, Menschenrechtsverletzungen gegenüber Schwulen und Lesben entschieden entgegenzutreten. In vielen Teilen dieser Welt werden Menschen wegen ihrer sexuellen Identität heute noch verfolgt, ist homosexuelle Liebe strafbar und kann ein Kuss Gefahr bedeuten.
Mit diesem Denkmal will die Bundesrepublik Deutschland
die verfolgten und ermordeten Opfer ehren,
die Erinnerung an das Unrecht wach halten und
ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben setzen.
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In the Nazi Germany, homosexuality was persecuted to a degree unprecedented in history. In 1935, the National Socialists issued an order making all male homosexuality a crime; the provisions governing homosexual behavior in Section 175 of the Criminal Code were significantly expanded and made stricter. A kiss was enough reason to prosecute. There were more than 50,000 convictions. Under Section 175, the punishment was imprisonment; in some case, convicted offenders were castrated. Thousands of men were sent to concentration camps for being gay; many of them died there. They died of hunger, disease and abuse or were the victims of targeted killings.
The National Socialists destroyed the communities of gay men and women. Female homosexuality was not prosecuted, except in annexed Austria; the National Socialists did not find it as threatening as male homosexuality. However, lesbians who came into conflict with the regime were also subject to repressive measures. Under the Nazi regime, gay men and women lived in fear and under constant pressure to hide their sexuality.
For many years, the homosexual victims of National Socialism were not included in public commemorations – neither in the Federal Republic of Germany nor in the German Democratic Republic. In both East and West Germany homosexuality continued to the prosecuted for many years. In the Federal Republic, Section 175 remained in force without amendment until 1969.
Because of its history, Germany has a special responsibility to actively oppose the violation of gay men's and lesbians' human rights. In many parts of the world, people continue to be persecuted for their sexuality, homosexual love remains illegal and a kiss can be dangerous.
With this memorial, the Federal Republic of Germany intends to honour the victims of persecutions and murder, to keep alive the memory of this injustice, and to create a lasting symbol of opposition to enmity, intolerance and the exclusion of gay men and lesbians.
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Ortsteil Tiergarten, Bezirk Mitte, Berlin, 2022.
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