Die Steinsburg bei Römhild
Als Steinsburg werden die Reste eines keltischen Oppidums auf dem Kleinen Gleichberg, einem ehemaligen Vulkan in Südthüringen im Landkreis Hildburghausen bei Römhild, vom Volksmund genannt.
Der Kleine Gleichberg ist der mit 641,3 m ü. NN etwas kleinere der beiden singulären Gleichberge in der Landschaft Grabfeld.
Der Basalt des ehemaligen Vulkanschlotes zerfiel durch Erosion zu den heute sichtbaren Blockmeeren, die ein typisches Kennzeichen zerfallender Vulkanruinen sind. Diese Basaltblöcke wurden in keltischer Zeit für 3 Ringmauern zum Schutz des Oppidums verwendet.
Im Volksmund heißt der Berg wegen seiner freiliegenden und weit sichtbaren Basaltmeere auch Steinsberg. Nach dem bekannt wurde, dass die Kelten auf ihm wohnten und dort eine Stadt als Handelszentrum errichtet hatten, bekam er zudem den Namen Keltenburg.
Die Kelten lebten bis zum Anfang unserer Zeitrechnung auf der Steinsburg und errichteten dort ihr einziges Oppidum auf dem Gebiet der nordöstlichen Bundesländer.
Ab 1838 begann die Abräumung der Basaltsteinfelder für den Straßenbau. Ab 1858 wurde der Basaltabbau verstärkt und zerstörte die Überreste des keltischen Oppidums, brachte aber zugleich jede Menge Funde der Besiedlungszeit zu Tage. Zwischen 1902 und 1927 wurden die Steinbruchbetriebe eingestellt. Im Jahr 1929 wurde das Steinsburgmuseum auf dem Sattel zwischen dem Großen und dem Kleinem Gleichberg gebaut, in dem ein Großteil der Funde bis heute ausgestellt sind.
Die Steinsburg ist mit den für Thüringen typischen Buchenwäldern bewaldet. Sie ist wegen ihrer weiten Aussicht bis zum Thüringer Wald, zur Röhn und nach Franken hinein ein beliebtes Ausflugsziel. Auf ihrem Gipfel befindet sich eine Schutzhütte und die Überreste der Michaelskapelle, in der einst ein Eremit lebte.
Der Kleine Gleichberg ist Naturschutzgebiet.