Karlshorst Ost
Während im westlichen Bereich der ehemaligen Kolonie Karlshorst mit dem Prinzenviertel, Heimatviertel und Rheinisches Viertel eine dicht besiedelte Wohngegend entstand, wurden im Osten von Karlshorst verschiedenste Einrichtungen angesiedelt, deren Gebäude heute noch teilweise erhalten sind.
Südlich der Rheinsteinstraße zwischen Waldowallee und Köpenicker Allee bestand Mitte des 19. Jahrhunderts die Pferderennbahn am Vorwerk Karlshorst (Waldowallee Nordosteck Rheinsteinstraße). Auf dieser wurde im Jahr 1854 das erste Jagdrennen der Berliner Renntage ausgetragen und fand 1862 das Große Preußische Armee-Jagdrennen statt. 1867 fand dort das letzte Pferderennen statt. Danach wurden die Pferderennen auf der neuen Rennbahn in Charlottenburg ausgetragen. Ab dem Jahr 1893 entstand eine neue Pferderennbahn für Hindernisrennen anstelle der heutigen Trabrennbahn Karlshorst durch den 1881 gegründeten Verein für Hindernisrennen. Anstelle der ehemaligen alten Pferderennbahn wurde ab 1893 die Trainierbahn / Übungsbahn errichtet. Beide wurden 1894 eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand auf der Trainierbahn eine Behelfsheimsiedlung, die zur Kleingartenanlage umgewandelt wurde.
An der Grenze zu Biesdorf auf Gemarkung Biesdorf entstand im Jahr 1909 ein Luftschiff-Flugplatz mit drehbarer Luftschiffhalle. An diesem entstand auf Gemarkung von Friedrichsfelde von 1917 bis 1918 die Fliegerstation Friedrichsfelde mit den heute noch erhaltenen Fliegerhallen in Karlshorst. Der Bau wurde durch Kriegsanleihen finanziert. Zur Baustelle der Fliegerstation Friedrichsfelde wurde ein Anschlussgleis von der Eisenbahnstrecke Verbindung nach Karlshorst (VnK-Strecke) entlang der heutigen Zwieseler Straße verlegt. Das Gleis wurde Anfang der 1930er Jahre abgebaut. Neben den Fliegerhallen enstanden weitere Gebäude, wie eine Offizier-Speiseanstalt-Baracke, eine Unterkunftsbaracke für Unteroffiziere, eine Offizierswohnbaracke sowie eine Lehrbaracke (Stabsgebäude), eine Mannschaftsbaracke der Luftbildmess- und Bildfilmbaracke, eine Photochemische Baracke und eine Wirtschaftsbaracke. Die militärische Nutzung der Fliegerstation wurde durch den Versailer Vertrag beendet. Die Weiternutzung fand durch eine Fliegerstaffel der Polizei statt.
Im Jahr 1920 wurde in Folge der Verweigerung von Siedlungsland eine Resolution erlassen.
---
Die Generalversammlung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft Friedrichsfelde-Karlshorst fordert den Gemeindevorstand auf, sofort eine Gemeindevertretersitzung einzuberufen mit der Tagesordnung: »Die Förderung des Siedlungs- und Kleingartenwesens in Friedrichsfelde-Karlshorst«; Beschlagnahme des von Treskowschen Geländes zwischen Waldow- und Köpenicker Allee zu Siedlungszwecken; Beschlagnahme des gesamten Flugplatz-Geländes nebst Gebäuden für die Siedlungen und Kleingärtner sowie für Kleingewerbe; Beschlagnahme der leerstehenden Wohnungen im Schloß Friedrichsfelde. Der Gemeindevorstand wird gleichzeitig aufgefordert, sofort mit Herrn von Treskow wegen Ankaufs des Rittergutes in Verhandlung zu treten und bei Erfolglosigkeit dieses Schrittes das Enteignungsverfahren einzuleiten. Alle gleichgesinnten Einwohner von Friedrichsfelde und Karlshorst sollen veranlaßt werden, das Siedlungsvorhaben durch Petitionen beim Gemeindevorstand und bei der Gemeindevertretung, sowie bei Herrn von Treskow nach Kräften zu unterstützen. Besonders sind die Organisationen der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten sowie der Gewerkschaften aller politischen Richtungen berufen, für das der Volkswohlfahrt dienende Siedlungsbestreben nach Kräften einzutreten.
---
Die Siedlungsgesellschaft veranstaltete dazu im Restaurant Deutsches Haus in Karlshorst eine Protestversammlung.
Im nördlichen Teil der Köpenicker Allee wurde im Jahr 1928 das St. Antonius Krankenhaus (St. Antonius Hospital) eröffnet. Im Jahr 1933 wurde dort eine neue Rettungsstelle (Nummer 52) eröffnet. Nach 1945 bis 1963 wurde das Gebäude vom KGB sowie danach bis 1990 vom Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft genutzt. Seit 1991 wird es als Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin vom Erzbistum Berlin genutzt. Nördlich davon entstand in den 2000er Jahren das Gebäude vom Seniorenstift St. Antonius.
Auf dem nördlichen Teil der Fliegerstation Berlin-Friedrichsfelde, nördlich der Flugzeughallen, wurde in den 1930er Jahren die Kaserne der Festungspionierschule mit Hochbunker errichtet und 1936 eröffnet. Die Pionierschule der Wehrmacht wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der Sowjetarmee genutzt. Das Hauptgebäude diente als KGB-Zentrale. Das Offizierskasino wurde ab 1967 als Museum genutzt und ist seit 1991 das Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst (Museum Karlshorst). In den 2010er Jahren wurde die Pionierkaserne zum Wohnpark Karlshorst ausgebaut.
Östlich dem Museum Karlshorst standen bis Anfang der 1930er Jahre die Gebäude der Flugzeugwerft und Baracken am Flugplatz der Fliegerstation Friedrichsfelde. Dort besteht heute noch ein Tor in der Verlängerte Rheinsteinstraße. Die Straße führte einst (vor dem Bau der Pionierkaserne in einem etwas anderen Verlauf) bis zum Arnfriedweg in Biesdorf und wurde ab 1945 stillgelegt. In den 1920er Jahren wurden die Gebäude der Fliegerstation zu Wohnungen für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst umgebaut sowie als Werkstatt genutzt. Ende der 1980er Jahre wurde anstelle der Flugzeugwerft ein neuer Garagenkomplex mit Kfz-Waschanlage der Sowjetarmee errichtet, der in den 1990er Jahren teils rückgebaut und um 2013 abgerissen wurde.
Die Gebäude der Flugzeugwerft am Flugplatz der Fliegerstation Friedrichsfelde wurden zuerst im südlichen Bereich östlich neben der Flugzeughalle 1 errichtet. Von daher stammt auch die Nummerierung der Flugzeughallen von Süd nach Nord. Nachdem die Gebäude errichtet waren, wurde festgestellt, dass sie auf Grundstücken errichtet wurden, die nicht erworben wurden. Daraufhin wurden sie abgebrochen und nördlich der Flugzeughallen errichtet.
Die Gebäude der Fliegerstation werden im Berliner Adreßbuch erstmals 1923 einzeln aufgeführt. 1937 sind die Gebäude gut belegt und 1943 weniger. 1939 gab es einen Eigentümerwechsel. Die Nutzer der Gebäude wechselten öfters.
1923
Grundstück der Polizeien Preußens Depot Ost Abteilung I.
Eigentümer: Reichsschatzverwaltung (Berlin).
Block I: Eigentümer: Finanzamt Berlin Nord (Reichsschatzverwaltung), mehrere Bewohner (Polizei).
Block II: Eigentümer: Willberg, mehrere Bewohner.
Block III: Eigentümer: Finanz Reichsschatzverwaltung Berlin Nord, zwei Bewohner (Polizei).
Block IV: Eigentümer: Finanz Reichsschatzverwaltung Berlin Nord, zwei Bewohner.
Block V: Eigentümer: Finanz Reichsschatzverwaltung Berlin Nord, zwei Bewohner.
1930 (Auswahl)
Haus ohne Nummer: Gastwirt Bartel.
Haus X: Tankstelle.
Haus XXXI: Metalldrahtwerk Karlshorst GmbH.
1935 (Auswahl)
Haus VII: existiert nicht.
Haus IX: Lagerschuppen, Fabrik für Isolierungen Gebrüder Leutert.
Haus XI-XII: Fabrikgebäude Nr. 18, Maschinenfabrik Gottwald Müller GmbH.
Haus XV-XVII: Lagerschuppen, Maschinenfabrik Gottwald Müller GmbH.
Haus XVIII: Maschinenfabrik Gottwald Müller GmbH, Bewohner Maschinenfabrikant Gottwald und Hauswart Kleinschmidt.
Haus XXXII: Lagerschuppen, D.L.V. Bezirk 8 Fliegerortsgruppe Karlshorst.
1936 (Auswahl)
Haus ohne Nummer: Gastwirt Bartel, Kantine Beyer.
Haus XXVIII-XXIV: Anschlägerei Findeisen, Der General Indendant der Preußischen Staatstheater-Werkstatt.
Haus XXVII: Reichsoper, Deutsches Opernhaus Berliner Theater.
1937
Grundstück der Polizeien Preußens Depot Ost Abteilung I.
Eigentümer: Fiskus.
Verwalter: Reichsbauamt Ost, Zweigstelle Adlershof.
Haus I: Bartsch, Gaasch, Hermann, Kamfties, Krüger, Sommerschuh.
Haus II: Finger, Künnemann, Lindke, Neumann, Schmidt.
Haus III: Bartsch, Duwe, Epp, Gramenz, Hecker, Hoppmann, Karczewski, Marquard, Wetzlaff, Michallke, Oraschke, Pauls, Peglau, Pontwartz, Raufft, Schnube.
Hauss IV: Benecke, Dowradt, Großkopf, Schmidt.
Haus V: Abel, Biehlmaier, Gallinat, Hannibal, Hauke, Mielentz, Ritter, Ritter, Sprung.
Haus ohne Nummer: Bartel, Beyer.
Haus XX: Lagerschuppen, Tischlermeister Schmidt.
Haus XXII: Lagerschuppen, Bautischlerei Hildebrandt und Schweinshaupt.
Haus XXIII: Lagerschuppen, Schlossermeister Findeisen.
Haus XXV und XXVI: Blank & Flemming Industrie-Ofenbau Boyeöfen (1951 Kaulsdorf), Bauschlosserei Krause und Breitenfeld.
Haus XXVII: Der General Indendant der Preußischen Staatstheater-Werkstatt, Reichsoper, Deutsches Opernhaus Berliner Theater.
Haus XXVIII: Preußische Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau, Hirschberger.
Haus XXIX: leer.
Haus XXX: Boehm, Kleinmann, Laabs, Plüß, Porrmann, Richert, Schwalbe.
Haus XXXII: Lagerschuppen.
Haus XXXIII: leer.
1939: Grundstück der Polizeien Preußens Depot Ost Abteilung I.
1940: Grundstück der Heeresverwaltung, Eigentümer: Fiskus, Verwalter: Heeresstandortverwaltung III.
1943
Haus I-IV: bewohnt.
Haus V-XX: ohne Erwähnung.
Haus XXI-XXII: ohne Erwähnung.
Haus XXIII-XXIV: Lagerschuppen, ohne Nutzer.
Haus XXV-XXIX: leer.
Haus XXX: bewohnt.
Haus XXXI: ohne Erwähnung.
Haus XXXII-XXXIII: leer.
Haus XXXIV: Lagermeister Hartmann.
Auf dem separierten Grundstück südlich dem Museum Karlshorst bestanden einst weitere Gebäude der Fliegerstation Friedrichsfelde. Darunter ein längliches fünfteiliges Garagengebäude, das ab 1945 als Fuhrpark der Fahrbereitschaft der Botschaft der UdSSR nachgenutzt wurde. Zu DDR-Zeit entstanden auf diesem Grundstück weitere Gebäude (Werkstatt und Baracken). Die Gebäude wurden bis auf einen Teil einer Baracke und eine weitere Baracke, die von den anliegenden Mietshäusern als Gartenhaus nachgenutzt wird, 2017 abgerissen.
Ab 1936 entstand direkt nördlich der Flugzeughallen die Festungspionierschule I der Wehrmacht mit Hochbunker, die ab 1945 von der Sowjetarmee genutzt wurde. Im Hauptgebäude der Pionierschule war die Zentrale der KGB. Die Pionierkaserne wurde in den 2010er Jahren zu einem Wohnpark umgebaut. Dazu wurden alte Nebengebäude abgerissen und neue Wohngebäude errichtet.
Mit dem Bau der Wehrmachtskaserne begann auch die Besiedelung des Areals westlich der Zwieseler Straße und entlang der Rheinsteinstraße mit Einfamilienhäusern. Eine Ausnahme davon machen die Gebäude der Mietshäuser an der Köpenicker Allee Südostecke Rheinsteinstraße. Diese wurden 1938 von der Familie von Treskow errichtet, die zugleich Eigentümer vom Schloss Friedrichsfelde war.
Eine Flugzeughalle der Fliegerstation wurde ab 1934 (1936) von der neu gegründeten Versuchsanstalt Karlshorst der Preußische Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffsbau genutzt. Gegründet wurde die Institution 1903 als Königliche Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau. 1919 wurde sie in Preußische Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffsbau und 1938 in Preußische Versuchsanstalt für Wasser-, Erd- und Schiffbau (VWS) umbenannt. Der Hauptsitz war auf der Schleuseninsel im Tiergarten. In Karlshorst wurde ein Hydrotechnisches Versuchsfeld angelegt, auf dem in den 1940er Jahren ein großes Modell der Elbe bei Bohnenburg (km 515) aufgebaut wurde. 1951 wurde der Hauptsitz auf der Schleuseninsel unter alliierte Kontrolle gestellt. Die Versuchsanstalt Karlshorst stand ab 1945 unter sowjetischer Militäradministration. Diese gründete 1945 die Forschungsanstalt für Schifffahrt, Gewässer- und Bodenkunde und errichtete auf der Halbinsel Stralau einen neuen Hauptsitz. 1951 wurde auf Stralau die Forschungsanstalt für Schifffahrt, Wasser- und Grundbau (FAS) gegründet. Die Versuchsanstalt Karlshorst bestand als Außenstelle Karlshorst und Abteilung Wasserbau und Schiffahrt weiter. Im Jahr 1952 wurde in Karlshorst eine neue große Versuchshalle (30x60 Meter) und ein zweietagiges Verwaltungsgebäude errichtet, die beide 2013 abgerissen wurden. Nach 1989 wurde die FAS von der Bundesanstalt für Wasserbau übernommen. Der Hauptsitz der FAS in Stralau wurde zur Außenstelle und bestand wie die Außenstelle Karlshorst als Außenstelle Berlin bis 2002 weiter. Die Gebäude auf Stralau wurden ebenso 2013 abgerissen.
Bereits 1926 ging die Versuchsanstalt Potsdam am Sacrow-Paretzer Kanal in Potsdam-Marquardt in Betrieb. Diese diente vorwiegend für große Versuche unter freiem Himmel. 1953 wurde sie zur Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam (SVA) im Institut für Schiffbau Rostock und im VEB Kombinat Rostock (Stammbetrieb). 1990 wurde die SVA zur Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam GmbH und besteht bis heute.
Zu DDR-Zeiten waren an den Flugzeughallen zudem weitere Firmen ansässig.
1950 Außenstelle der Berliner Baustoff Kontor GmbH.
1965,1966,1969 Autofuhrbetrieb Fritz Frädrich.
Östlich der Flugzeughallen südlich der Straße am Heizhaus entstand im Jahr 1968 für den VEB Montagebau Berlin (MBB) ein Betriebsgelände mit mehreren Flachbauten (Baracken, Werkstatt), das als Lager für Baustoffe und Baumaschinen genutzt wurde. Zur selben Zeit entstand das Heizhaus in der Straße am Heizhaus. 1975 übernahm der VEB Spezialhochbau Berlin (SHB) das Betriebsgelände. Der VEB SHB entstand 1975 aus dem Zusammenschluss von VEB Montagebau Berlin (MBB) und VEB Dynamo-Bau Berlin (DBB). Der VEB MBB und der VEB DBB unterstanden der Hauptverwaltung Bewirtschaftung des Ministerium für Staatssicherheit und der VEB SHB unterstand der Verwaltung Rückwärtige Dienste des Ministerium für Staatssicherheit.
Der VEB Montagebau Berlin bestand seit mindestens 1955 und war spezialisiert auf Schwer- und Schwerstmontagen mit Derricks und fahrbaren Hebezeugen aller Laststufen bis 45 Tonnen Stückgewicht wie ein- und mehrschiffige Hallen, Großgaragen, Kranbahnen, mehrgeschossige Industrie-, Kultur- und Sozialbauten in Stahlbetonskelett- und Schalenbauweise sowie Sprengungen aller Art in der Industrie, der Land- und Forstwirtschaft, beim Straßen- und Eisenbahnbau sowie Unterwasserarbeiten mit Tauchern. Der Hauptsitz war in der Schützenstraße in Berlin-Mitte mit Lager in Wilhelmsruh und wurde 1968 in die Große-Leege-Straße (Stasi Sperrgebiet Hohenschönhausen) verlegt.
Der VEB Dynamo-Bau Berlin entstand 1968 aus der Aufbauleitung Dynamo (Baubetrieb), die 1955 gegründet wurde und den Bau der Dynamo-Sporthalle (Bauzeit: 1955-1958) + Turnhallenflügel (Bauzeit: 1957-1960) im Sportforum Hohenschönhausen ausführte. Er war spezialisiert auf den Bau von Sportbauten, Wohnungsbauten und Bauten der sozialen und kulturellen Betreuung ohne Bunkerbau und Schutzbauten.
Im Jahr 1991 war an den Flugzeughallen die Firma Fassadenbau GbR Horst Prischmann und Jörg Thieleke (PT) ansässig.
Die Gebäude auf dem Betriebsgelände östlich neben den Fliegerhallen wurden in den 2010er Jahren abgerissen.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Flugzeughallen entstand Anfang der 1950er Jahre auf einem Teil der ehemaligen Trainierbahn eine Ausbildungsstätte für Diensthunde der Volkspolizei für die Volkspolizei Hundestaffel der Volkspolizei Berlin (Objekt Diensthundewesen des Präsidiums der Volkspolizei).
In Berlin gab es folgende Hundestaffeln:
- Hundestaffel Volkspolizei Berlin.
- Hundestaffel Transportpolizei Abschnitt Berlin.
- Hundestaffel Wachregiment "Felix Dzierzynski".
- Hundestaffel Grenzbrigade "13. August".
Eine große Polizeihundeschule bestand zu DDR-Zeit in Pretzsch (Elbe) in Sachsen.
- 1950 Polizeihundezucht- und Abrichteanstalt.
- 1951 Landesabrichteanstalt für Diensthunde der Volkspolizei.
- 1954 Zentralschule der Deutschen Volkspolizei.
- 1966 Spezialschule des MdI für Diensthundwesen.
- nach 1989 Schule für Diensthundwesen.
Im Jahr 1959 wurde ein Teil des Areals der VP-Hundestaffel der neu gegründeten Abrichteanstalt für Blindenführhunde vom Allgemeiner Deutscher Blindenverband (ADBV) überlassen. Der ADBV wurde bereits 1957 gegründet und 1969 in Deutscher Blinden- und Sehschwachenverband (DBSV) sowie 1973 in Blinden- und Sehschwachen-Verband der DDR (BSV der DDR) umbenannt. Der Präsident des Verbandes war viele Jahre lang (von 1957 bis mindestens 1984) Helmut Pielasch (später Dr., später Dr. Dr.), der vorher (1956) im Arbeitsausschuß für Blindenfragen beim Ministerium für Arbeit und Berufsausbildung war. Später (mindestens 1987) war Dr. Gerhard Polzin der Präsident des BSV der DDR.
Bereits 1946 wurde in Erfurt die erste Abrichteanstalt für Blindenführhunde des späteren ADBV gegründet. Eine weitere bestand in Rostock-Bramow, die allerdings schon vor 1959 geschlossen wurde, obwohl 1951 noch von einem Ausbau der Anstalt berichtet wurde. Die Abrichteanstalt Bramow wurde nicht nach Karlshorst verlegt, sondern deren Inventar auf Erfurt und Karlshorst verteilt. Der Leiter der Abrichteanstalt in Bramow war blind und es gab dort 5 Abrichter. Die Abrichteanstalt in Erfurt wurde nach 1989 privatisiert und ging 2004 Pleite.
Der erste Leiter der Abrichteanstalt für Blindenführhunde in Karlshorst war Rudolf Christ, der selbst blind war. Sein Nachfolger war ab 1961 Willi Hoheisel, der bereits 1959 von Erfurt nach Berlin zog und 1987 verstarb. Sein Sohn Peter Hoheisel war Hundetrainer in der Abrichteanstalt Karlshorst.
Die Abrichteanstalt für Blindenführhunde in Karlshorst bestand mit einem Hundezwinger im Nordosteck des Areals.
Der Blindenverband der DDR hatte einen Vertrag mit dem VHB Zoologica (Volkseigener Handelsbetrieb), der Blindeführhunde nach Skandinavien exportierte.
Im Jahr 1982 wurden beide Abrichteanstalten in "Ausbildungsstätte für Mobilität und Blindenführhunde" umbenannt. 1986 wurde die Ausbildungsstätte Erfurt nochmals umbenannt in "Ausbildungsstätte für Blindenführhunde".
Die Ausbildungsstätte Karlshorst wurde 1986 geschlossen. Das gesamte Areal der Hundestaffel inklusive Blindenführhundschule wurde ab 1986 mit dem Dienstobjekt der Hauptabteilung VIII (Beobachtungen, Ermittlungen, Festnahmen und Durchsuchungen) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS, Stasi) überbaut. Bereits 1982 entstand am Gehrensee (heute nördlicher Bereich im Gehrenseepark in Berlin-Falkenberg) eine neue Anlage für eine Hundestaffel des Ministerium des Innern der DDR. Dort wurden Spürhunde ausgebildet. Desweiteren befand sich dort eine zentrale Sanitätsstation für kranke Diensthunde und Gebrauchshunde. Am S-Bahnhof Berlin-Hirschgarten entstand ab 1986 das neue Mobilitätszentrum des Blinden- und Sehschwachen-Verband der DDR (BSV der DDR), das im August 1987 eröffnet sowie 1990 vom Blinden- und Sehschwachen-Verband e.V. (vormals BSV der DDR) übernommen und als Förderverein für die ostdeutschen Mitglieder des DBSV in den (westdeutschen) Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) integriert wurde.
Der Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) ging aus dem 1912 gegründeten Reichsdeutscher Blindenverband (RBV) hervor. Bereits 1916 wurde in Oldenburg die erste Führhundschule der Welt gegründet. Diese betrieb mehrere Filialen in Deutschland. 1923 wurde in Potsdam die zweite Führhundschule der Welt eröffnet. Die Gründung wurde vom Reichsarbeitsministerium initiiert und der Aufbau erfolgte durch den Verein für Deutsche Schäferhunde. Die Ausbildungsstelle für Führhunde in Potsdam führte eine qualitativ bessere Hundeausbildung als die Arbeitsgemeinschaft zur Beschaffung von Führhunden (Oldenburg und Breslau) durch und punktete durch besser Konditionen, wie Rücknahmegarantie und jährlichen Nachdressuren inklusive Unterbringung der Blinden. Im Jahr 1929 erliess der Magistrat von Berlin einen Erlass, die Belieferung von Führhunden für Blinde auf die Ausbildungsstelle für Führhunde in Potsdam (Geschäftsstelle Berlin, Harzer Straße) des Landes-Verband Brandenburg im Verein für deutsche Schäferhunde zu übertragen. Zudem wurde das Auskunftsersuchen über Blindenführhunde dem Allgemeiner Blindenverband entzogen und auf die Zentralstelle für Blindenwohlfahrt verlegt. Die Blindenführhunde waren und sind Eigentum der Gemeinde (Stadt Berlin) oder der Sozialversicherung. Hervorgegangen ist die Ausbildung der Blindenführhunde aus den Rettungshunden des DRK. Aus diesem Grund trugen diese ein Rotes Kreuz am Geschirr. Die Ausbildungsstelle für Führhunde in Potsdam hatte ihren Sitz nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin-Neukölln und wurde im Jahr 1952 entschädigungslos enteignet und geschlossen.
Bereits Anfang der 1970er Jahre entstand der heutige straßenseitige Plattenbau im Nordosteck auf dem Areal der Hundestaffel, für den vermutlich ein Teil des Areals der Blindenführhundeschule genutzt wurde. Ein eventuelles Baujahr wird mit 1972 angegeben. Dieser Plattenbau mit rückwärtigem Parkplatz und Garagenbau war von einer Mauer umgeben. Vermutlich war dieser Plattenbau ein Dienstobjekt der Stasi. Die weiteren Gebäude auf dem Areal der Hundestaffel entstanden erst ab 1986 und wurden teils erst 1989/1990 inneneinrichtungstechnisch fertiggestellt. Unter einer der Blechhallen wurde eine Bunkeranlage errichtet.
Das Dienstobjekt der HA VIII der Stasi wurde in den 1990er und 2000er Jahren von der Telekom als Deutsche Telekom AG Niederlassung 4 Berlin genutzt. Am Telekom Standort Karlshorst (Köpenicker Allee 164-166, Tor am Parkplatz) betrieb die Post (ab 1990) das Fernmeldeamt 6 (Vermittlungs-/Auskunftsstelle für Stadtbezirk Marzahn und Lichtenberg, mit Zweitstandort Wilhelm-Koenen-Straße [heute Lily-Braun-Straße] für Stadtbezirk Hellersdof), die Telekom Kundenberatung (1990er Jahre) eine Anmeldestelle für Fernmeldeeinrichtungen und Technische Vertriebsberatung sowie die Deutsche Telekom Service GmbH (DTKS GmbH, DT-Service) (2000er Jahre) eines von fünf Callcenter. Im Zeitraum 2015-2018 wurde das Dienstobjekt der HA VIII als DRK Flüchtlingsheim sowie als DRK Notunterkunft Karlshorst (NUK) genutzt. Dazu schloss die landeseigene Immobillienfirma Gewobag einen Mietvertrag bis 2025. Im Jahr 2019 wurde die Gewobag Eigentümer vom Grundstück. Im Jahr 2020 war das DRK Familienzentrum Kind & Kegel dort ansässig (heute gegenüber im Haus der DRK Kita Querbeet). Weitere Nutzer waren Fundus Karlshorst, Zimmertheater und KressMedia. Unter einem der Flachbauten befindet sich ein Bunker.
Die Adresse Köpenicker Allee 164-166 existiert/e laut Liegenschaftskataster nicht. Sie wurde genutzt für die Toreinfahrt am Parkplatz, während die Toreinfahrt an der Straße weiterhin die Köpenicker Allee 146-162 blieb. Mit den neuen Bebauungsplänen wurden die Hausnummern 164-166 wieder fallen gelassen.
Im Jahr 2022/2023 nutzt Fundus Karlshorst noch Räume im straßenseitigen Plattenbau sowie 2022 das DRK noch eine Kfz-Halle für einen DRK Einsatzswagen im ehemaligen Dienstobjekt der HA VIII. Seit 2020 besteht ein Bebauungsplan, bei dem die bestehenden Gebäude abgerissen und neue Wohnbauten entstehen sollen. Dazu gründete die Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin bereits 2013 die Grundstücksgesellschaft Köpenicker Allee 146-162 UG sowie die Grundstücksgesellschaft Köpenicker Allee 160-168 UG. Die Grundstücksgesellschaft Köpenicker Allee 160-168 UG wurde 2016 in die Grundstücksgesellschaft Köpenicker Allee 146-162 UG aufgenommen und diese anschließend im selben Jahr in die Gewobag KA GmbH & Co. KG umgewandelt. Laut offiziellen Angaben ist die Geowbag seit 2019 Eigentümer des Grundstücks.
Nördlich der ehemaligen Hundestaffel und dem heutigen ehemaligen Dienstobjekt der HA VIII beanspruchte die 1962 gegründete Staatliche Zentrale für Strahlenschutz beim Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik mit Sitz am Müggelseedamm in Friedrichshagen ab 1964 ein größeres Areal und errichtete darauf ab 1967 erste Gebäude. Dafür wurden einige Kleingärten der KGA An der Trainierbahn geräumt. Die Zentrale für Strahlenschutz wechselte 1973 ihren Hauptsitz nach Karlshorst und benannte sich in Staatliches Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz (SAAS) um. Die Gebäude am Standort Karlshorst werden seit den 1990er Jahren vom Bundesamt für Strahlenschutz Dienststelle Berlin nachgenutzt. Die Liegenschaft in Friedrichshagen wurde aufgegeben und zur Wohnanlage umgebaut.
1 = Haus Technik (1967, erstes Gebäude).
2 = Ringbau - Haus Strahlenschutzmedizin (1968, 2012 abgerissen).
3 mit 3a = Hochhaus mit Bibliothek - Haus Theorie (1974, Abriss geplant).
4 = Technisches Gebäude (1980, 2019 abgerissen).
5 = Großer Hörsaal (1980).
6 und 6a = Spezialpoliklinik mit Bettenhaus - Internat (1982 errichtet, Abriss geplant).
7 = Betriebsgaststätte (1986, 2019 abgerissen).
8 = Laborgebäude (1989-1992).
9 mit 9a = Ganzkörperzähler mit Laborgebäude (~1968 und 2008).
+ verschiedene Nebengebäude und Baracken.
+ Hochhaus Neubau geplant.
[kein Bunker]
Der Ganzkörperzähler (Human-Body-Counter) misst radioaktive Strahlung und besteht zum Schutz gegen kosmische Strahlung sowie Strahlung aus der Erde aus einer Abschirmung aus Beton und aus Stahl aus alten Kriegschiffen vor dem ersten Atombombenversuch. Er wurde insbesondere beim Atomunfall im Kernkraftwerk Tschernobyl 1986 und beim Atomunfall im Kernkraftwerk Fukushima 2011 in Anspruch genommen.
In einem Gefahrstoff-Bunker unter dem Verwaltungsgebäude (Hochhaus) lagert (Stand 2018) noch Plutonium aus DDR-Zeit, mit dem Messgeräte und Dosimeter kalibriert wurden. Das radiokative Material wird in einem zylinderförmigen Behälter mit 6 cm Ø und 9,5 cm Höhe aufbewahrt. Für die Verwahrung dieser Plutonium-Beryllium-Strahlenquelle ist das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) zuständig.
Die Spezialpoliklinik wurde zuletzt von der Landesanstalt für Personendosimetrie und Strahlenschutzausbildung - Land Mecklenburg-Vorpommern genutzt.
Im Jahr 2020 hat das Bundesamt für Strahlenschutz einen größerern Teil seines Areals zwischen Waldowallee und Köpenicker Allee an die HOWOGE abgetreten. Ein Teil dieses Bauareals ist mit einem Wald bewachsen, der von den Anwohnern "Bürgerwald" genannt wird, obwohl er von diesen nicht betretbar ist. Der Name wurde vom Begriff Bürgerbeteiligung abgeleitet. Anfang des Jahres 2022 sollte der Wald beräumt werden, was nicht geschehen ist.
Im September 2022 wurde auf dem Areal vom Bundesamt für Strahlenschutz Dienststelle Berlin der Grundstein für ein modernes Laborgebäude mit Lagezentrum für den radiologischen Notfallschutz gelegt. Das sternförmige Gebäude mit 3 Flügeln ensteht anstelle dem 2012 abgerissenen Ringbau - Haus Strahlenschutzmedizin.
Das Areal vom heutigen Wohnviertel Rheinisches Viertel in der Waldowallee 119-129 war ehemals auch Teil vom Amt für Atomsicherheit sowie Bundesamt für Strahlenschutz. In den Jahren 1981 und 1984 wird an dieser Adresse das Zentrales Informationsinstitut der Chemischen Industrie und zudem am Flugplatz Johannisthal erwähnt. 1986 und 1989 wird es nur noch im Weidenweg (Friedrichshain) erwähnt. Anstelle des Rheinisches Viertels bestand einst ein Parkplatz und mehrere Flachbauten. Die heutige Bebauung entstand Anfang der 2000er Jahre.
Auf der östlichen Straßenseite der Köpenicker Allee nördlich und südlich der Straße am Heizhaus (Am alten Flughafen) bestanden einst weitere Kleingärten der KGA Rheinstein bis an die Rheinsteinstraße. Davon wurden einige bereits Ende der 1930er Jahre für den Bau der beiden Mietshäuser von Treskow beseitigt. Weiter Kleingärten, die nördlich dem heutigen südlichen Plattenbau nördlich der Straße am Heizhaus lagen, wurden Ende der 1940er Jahre beseitigt. 16 weitere Kleingärten nördlich und südlich der Straße am Heizhaus wurden im Jahr 1966 auf Antrag des Ministerium für Staatssicherheit geräumt und entschädigt. Die Parzellen 123-135 lagen nördlich und 141-151 lagen südlich sowie die größere 137/139 auf der Straße am Heizhaus, wobei 123-135 anstelle des heutigen südlichen Plattenbaus bestanden. Zwei der Kleingärten bestanden als schmale Parzellen straßenabseitig von 123-135. Die Straße am Heizhaus wurde mit dem Heizhaus im Zeitraum 1964-1967 neu angelegt. Das Heizhaus in der Straße am Heizhaus wurde 2015/2016 abgerissen.
Die Stasi beanspruchte somit bereits in den 1960er Jahren Areal entlang der Köpenicker Allee südlich der Rheinsteinstraße in Karlshorst. Südlich der Straße am Heizhaus entstanden um 1970 vier Baracken (139-151), die als Dienstobjekt (Objekt 50) Technik-Stützpunkt von der Hauptabteilung VIII genutzt wurden, wobei die Baracke 151 von den anderen separiert war. Die beiden heute noch bestehenden Plattenbauten (123-135) direkt gegenüber dem Bundesamt für Strahlenschutz entstanden um 1970. Diese waren das Dienstobjekt der Abteilung Nachrichten (Abteilung N) mit zuletzt 2 Plattenbauten, 4½ Garagenbauten und einem Flachbau. Das Dienstobjekt wurde 1991/1992 von den Firmen hawa Berlin GmbH (Handels- und Vertriebsgesellschaft mbH Berlin für Haushalt, Hof und Garten), Ingenieurbüro H. Bischoff der Geologische Forschung GmbH und Mechanische Werkstatt Werner Behrendt nachgenutzt. 1993 fand eine Nutzung durch die Gesellschaft für Mittelstandsforschung und Personalentwicklung e. V. (GMP), Vorsitzender Professor Albert Urbanski (ehemals im Zentralinstitut für Hochschulbildung in der DDR), statt. In den 1990er und 2000er Jahren war es Teil vom Telekom Standort Karlshorst und wurde vom Engineering Services der Telekom Deutschland GmbH genutzt. Danach wurde es bis 2018 von der Firma BORAMTEC (Bohr & Rammtechnik Berlin GmbH) / BORAMTECH (Drilling Piling GmbH) genutzt, die heute noch ihren Sitz in dem Flachbau (123) hat. Vermutlich wurden die beiden Plattenbauten (123-135) samt Garagen zu dieser Zeit verkauft. Weitere Nutzung nach der Telekom waren (2013) eine Außenstelle vom Haus "Rango Bu" der Dr. Moshiri GmbH vom Pharmakologe Dr. Ali Moshiri, (2013) die E + M Drilling Technologies GmbH, (2015) die B Beckhof GmbH, sowie bis heute die CPIC GmbH (Current Projects & International Consulting). Die Firma BORAMTEC hat (seit mindestens 2018) einen weiteren Standort (Maschinenpark & Werkstatt) am ehemaligen Bahnhof Herzfelde.
Am östlichen Ende der Straße am Heizhaus (Am alten Flughafen) auf ehemals Gemarkung Biesdorf entstand Mitte der 1980er Jahre das Dienstobjekt Arbeitsgruppe Minister (AGM) vom Ministerium für Staatssicherheit, das heute als Gewerbepark Karlshorst genutzt wird. Die ehemalige Gemarkungsgrenze verlief entland dem Biesenhorster Weg. Direkt nördlich dem Gewerbepark stand einst die drehbare Luftschiffhalle. Das Gleis vom Außenring der Halle sowie der mittlere Zapfen liegen heute 3 Meter unter dem Sand. Das Areal wurde 1938-1942 bei den Bauvorarbeiten für den nicht realisierten Verschiebebahnhof Wuhlheide aufgeschüttet. Anstatt des Verschiebebahnhofs entstand um 1950 der Rangierbahnhof Wuhlheide am 1941 verlegten Güteraußenring (GAR, Reichsbahnaußenring, Berliner Außenring, BAR).
Im Gewerbepark Karlshorst war 1991 die KLB Transport GmbH und die MZ Motorrad-Vertriebs-GmbH (Schulungs- und Übernachtungsräume) ansässig. Mindestens im Zeitraum 2006-2011 war dort die LWB Lichtenberger Werkstatt für Behinderte gGmbH (Demontageanlage für Elektro-/Elektronikschrott) ansässig. Zudem waren und sind dort viele weitere Firmen ansässig.
Jede Flugzeughalle hat 3 Kuppeldächer. Die Nummerierung wurde von Süd vorgenommen.
Eine Übersicht der Flugzeughallen und einige der Nutzer (von Süd nach Nord):
Halle 1: teilzerstört.
Halle 2: [keine Infos].
Halle 3: Versuchsanstalt Karlshorst.
Halle 4: VEB Spezialhochbau Berlin (MfS).
Halle 5: Sowjetarmee.
Halle 6: Sowjetarmee.
Eine Übersicht der Adressen mit einer Auswahl der ehemaligen und heutigen Nutzer:
Köpenicker Allee 108-118
Köpenicker Allee 120/130 (neue Adresse)
Waldowallee 115
Waldowallee 117 (alte Adresse)
- teils Kleingärten
- Staatliche Zentrale für Strahlenschutz der Deutschen Demokratischen Republik.
- Staatliches Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz (SAAS).
- Bundesamt für Strahlenschutz, Dienststelle Berlin.
Köpenicker Allee 108-118
Waldowallee 115/117
- HOWOGE
Köpenicker Allee 132-144
- existiert nicht.
Waldowallee 119-129
- Kleingärten
- Zentrales Informationsinstitut der Chemischen Industrie
- Rheinisches Viertel (Wohnviertel)
Köpenicker Allee 146-162
- Hundestaffel der Berliner Volkspolizei
-- Abrichteanstalt für Blindenführhunde der Blindenvereine der DDR (ADBV / DBSV / BSV der DDR)
-- Hauptabteilung VIII (MfS)
- Hauptabteilung VIII (MfS)
- Telekom Standort Karlshorst (Fernmeldeamt 6)
- DRK Kreisverband Berlin-Nordost
Köpenicker Allee 164-168 (Tor am Parkplatz)
- gehört zu Köpenicker Allee 146-162
Köpenicker Allee 121-153
Köpenicker Allee 127/183
- Denkmalnummer 09040303
-- sechs Flugzeughallen der ehem. Fliegerstation Berlin-Friedrichsfelde, 1917-18 von Gebr. Rank
-- Flugzeughallen der ehemaligen Fliegerstation Berlin-Friedrichsfelde, später Militärflugplatz Friedrichsfelde
Köpenicker Allee 121
- Kleingärten
- Pumpwerk Karlshorst
Köpenicker Allee 123-135
- Kleingärten
- Abteilung Nachrichten (MfS)
- Telekom Standort Karlshorst
- Boramtec
Köpenicker Allee 123
- Boramtec
Köpenicker Allee 127-135
- unbekannt.
Köpenicker Allee 137/139
- Kleingärten
- existiert nicht mehr.
Köpenicker Allee 141-151
- Kleingärten
- Stützpunkt Technik der Hauptabteilung VIII (MfS)
Köpenicker Allee 151
- DRK Kita Querbeet
- DRK Familienzentrum Kind & Kegel
Köpenicker Allee 153
- Kleingärten
- Forschungsanstalt für Schifffahrt, Gewässer- und Bodenkunde
- Forschungsanstalt für Schifffahrt, Wasser- und Grundbau (FAS)
- Bundesanstalt für Wasserbau
Straße am Heizhaus (Südseite zwischen Flugzeughallen und Kleingärten)
- VEB Montagebau Berlin (MBB)
- VEB Spezialhochbau Berlin (MfS)
Straße am Heizhaus (östliches Ende)
- Dienstobjekt Arbeitsgruppe Minister (AGM), Werkstatt (MfS)
- Gewerbepark Karlshorst
Rings um die Flugzeughallen ist seit vielen Jahren eine größere Wohnsiedlung als südliche Erweiterung der Gartenstadt Karlshorst geplant. Einige Architekturbüros haben darüber schon bebilderte Bücher veröffentlicht. Bisher wurde diese südliche Erweiterung nicht realisiert.
Am nördlichen Ende der Zwieseler Straße, südlich der VnK-Strecke, entstand zu DDR-Zeit der Bauhof vom VEB Spezialbau Potsdam. Der VEB Spezialbau Potsdam war die Baufirma der sowjetischen Militäradministration. Im Jahr 1991 firmierte die Firma als Spezialbau GmbH. Weitere Firmennamen und Firmenbezeichnungen waren Teckentrup & Spezialbau Komplett-Bauzentrum (TSB), Teckentrup & Spezialbau Baustoffhandel GmbH Komplett-Bauzentrum (TSB), TSB Teckentrup-Spezialbau GmbH, Teckentrup Spezialbau, Spezialbau GmbH Niederlassung Berlin. Die Firma TSB Teckentrup-Spezialbau-Baustoffhandel GmbH wurde 1990 gegründet sowie 1997 aufgelöst und hatte ihren Hauptsitz in Magdeburg. Diese Firma war ein Teil der westfälischen Firma Teckentrup GmbH & Co. KG, die 1932 gegründet und auf die Produktion von Türen und Toren aus Metall spezialisiert ist. Die Niederlassung in der Zwieseler Straße arbeitete zusammen mit der Firma Bauprojektierungs GmbH in der Köpenicker Allee 60/62 (heute Standort vom Allee-Hotel Berlin). Zudem war 1991 am Standort vom ehemaligen Spezialbau Potsdam die Firma PPT Glas- und Gebäudereinigung GmbH adressiert. Das Baujahr vom straßenseitigen Verwaltungsgebäude wird in den Anfang der 1980er Jahre geschätzt. Der Garagenkomplex südlich davon wurde vermutlich bereits in den 1970er Jahren errichtet. Die beiden länglichen Werkstattgebäude mit Heizhaus entstanden erst Ende der 1980er Jahre. Das Areal wurde vermutlich bereits vor der Bebauung als Lagerplatz genutzt sowie ein Teil davon als Müllkippe, durch die das Bodenniveau um 3 Meter erhöht wurde. Im Jahr 2022 wurden der Bauhof und die Garagen abgerissen.
In Karlshorst Ost wurden zu DDR-Zeit viele Wohngebäude von der Stasi als Dienstobjekte genutzt und auch neue Gebäude errichtet. Auf der Ostseite der Arberstraße entstanden ein Garagenkomplex und ein Werkstattkomplex. Der Werkstattkomplex Ecke Bodenmaiser Weg wurde im Jahr 2022 abgerissen. Im Bodenmaiser Weg bestand einst ein Tor mit Wachposten vom sowjetischen Sperrgebiet Karlshorst.
Alle Jahresangaben ±1 Jahr sowie ohne Gewähr.