Trinkwasser-Druckrohrleitung Müggelsee-Lichtenberg
Die Trinkwasser-Druckrohrleitung Müggelsee-Lichtenberg transportiert Trinkwasser aus Tiefbrunnen des Wasserwerks Friedrichshagen am Müggelsee zum Zwischenpumpwerk Lichtenberg an der Landsberger Allee. Sie wurde 1893 gebaut und hat eine Länge von 15 km.
Der Verlauf der Druckrohrleitung Müggelsee-Lichtenberg ist zugleich eine Gründurchwegung, die zu Fuß abgewandert, oder mit dem Fahrrad abgefahren werden kann.
Die Trinkwasser-Druckrohrleitung Müggelsee-Lichtenberg wurde zur besseren Versorgung der am Ende des 19. Jahrhunderts expandierenden Stadt Berlin samt umgebenden Gemeinden zusammen mit dem Wasserwerk Friedrichshagen und dem Zwischenpumpwerk Lichtenberg im Jahre 1893 fertiggestellt. In den Anfangsjahren wurde ausschließlich Oberflächenwasser des Müggelsees als Trinkwasser gewonnen. Diese Trinkwassergewinnung wurde 1991 eingestellt. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit der Trinkwassergewinnung durch Sammelbrunnen in Brunnengalerien begonnen. In den Jahren seit Bestehen wurde das Wasserwerk Friedrichshagen immer mal wieder modernisiert und erweitert. Das Zwischenpumpwerk Lichtenberg erfuhr ebenfalls ab Anfang des 20. Jahrhunderts Modernisierungen und Erweiterungen. So wurde es bei einer Erweiterung in den 1920er Jahren an den Industriebahn-Anschluß Roeder angeschlossen.
Weitere Wasserwerke im Südosten Berlins sind das ehemalige Wasserwerk Johannisthal von 1901, das Wasserwerk Wuhlheide von 1914 und das Wasserwerk Kaulsdorf von 1916.
Die Trinkwasser-Versorgung Berlins wurde 1852 über 5600 autonome Brunnen gewährleistet. Im selben Jahr wurde mit der Planung einer zentralen Wasserversorgung begonnen. Zwei Engländer gründeten die Berlin Waterworks Company und bauten bis zum Jahr 1856 das erste Wasserwerk Berlins vor dem damaligen Stralauer Tor, nordöstlich der heutigen Oberbaumbrücke. 1973 kündigte die Stadt Berlin den Vertrag mit der Berlin Waterworks Company und übernahm das Wasserwerk.
Im Jahr 1878 wurde die Charlottenburger Wasserwerke AG gegründet.
Im Zuge der Bildung Groß-Berlins im Jahr 1920 entstand 1924 die Berliner Städtische Wasserwerke AG. 1945 wurden die Städtischen Wasserwerke mit anderen Wasserbetrieben der Stadt in die Berliner Wasserbetriebe (BWB) vereint. Von 1949 bis 1992 waren die Wasserbetriebe in Ost und West getrennt.
Das Wasserwerk Friedrichshagen ist das zentrale Wasserwerk der Berliner Wasserbetriebe. Von dort aus wird die gesamte Wasserversorgung Berlins überwacht. Zu den Berliner Wasserbetrieben gehören heute weitere acht Wasserwerke in Kaulsdorf, Tegel, Wuhlheide, Stolpe, Spandau, Kladow, Tiefwerder und Beelitzhof.