Wriezener Bahn Reichsbahn Verladestraße Magerviehhof Friedrichsfelde
Auf der gegenüberliegenden Gleisseite vom heutigen Bahnhof Friedrichsfelde-Ost an der Preußische Ostbahn zweigte einst das Gleis der Wriezener Bahn und Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde ab. Mit dem Umbau vom Biesdorfer Kreuz ab um 1970 wurde der Verlauf der beiden Eisenbahnen über selbiges verlegt. Das alte Gleis blieb als Anschluss von Norden an den Magerviehof Friedrichsfelde erhalten. Der Anschluss an der Ostbahn wurde getrennt.
Die Wriezener Bahn wurde 1898 als Lichtenberg꞊Friedrichsfelde-Wriezen sowie 1903 als Bahnstrecke Berlin-Wriezen eröffnet. Die Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde wurde 1907/1908 eröffnet und verlief vom Abzweig von der Preußischen Ostbahn bis zum Industriebahnhof Friedrichsfelde auf dem ersten zwei Kilometern auf der Wriezener Bahn.
Die Anschlusskurve vom Eisenbahngleis der Wriezener Bahn und Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde am Anschluss Preußische Ostbahn verlief einst in einer tiefen Schneise (Schlucht), die zugleich eine Rampe war. Mit der Rampe wurde auf einer Länge von circa 450 Meter ein Höhenunterschied von circa 5 Meter, was ungefähr 1 % Steigung beträgt, in Richtung Nord überwunden.
Die Schneise der Anschlusskurve wurde von der Brücke vom Hohenschönhauser Weg überquert. Dabei ist zu beachten, dass die Brücke ein paar Meter weiter westlich dem alten Weg und wegen der Durchfahrtshöhe mit Rampen errichtet wurde. Der Hohenschönhauser Weg führte einst in Richtung Nord westlich neben dem alten Verlauf der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde bis zum Industriebahnhof Friedrichsfelde südlich an der (damaligen) Landsberger Chaussee (Höhe heutiger Pyramidenring).
Zwischen der Schneise vom Eisenbahngleis und der Großen Rinderhalle vom Magerviehhof Friedrichsfelde bestand eine Verladestraße (Verladebahnhof) der Reichsbahn. Eine Zufahrt zur Verladestraße bestand am Hohenschönhauser Weg zwischen Preußische Ostbahn und Anschlusskurve. Entlang der Großen Rinderhalle besteht eine Verladerampe mit Zufahrt über die Straße mit kleiner Brücke über die Hofeinfahrt zum Hof südlich der Großen Rinderhalle.
Im Zuge des Ausbaus vom Eisenbahnnetz für die Welthauptstadt Germania ab 1937 wurden Veränderungen der Gleise zwischen Bahnhof Lichtenberg und Bahnhof Kaulsdorf vorgenommen. Dabei wurde der Hohenschönhauser Weg unterbrochen und dessen Brücke entfernt. Im Zuge der Baumaßnahmen fanden in diesem Gebiet zudem Erdbewegungen nördlich der Gleise der Preußischen Ostbahn statt. Dabei wurde der in Ost-West-Richtung verlaufende Schleichweg am Weiher Friedrichsfelde Nord und die heute noch bestehende Eisenbahnbrücke der Anschlusskurve über denselben angelegt. Zwischen der Preußischen Ostbahn und dem Schleichweg wurde das Boden-Niveau auf Niveau der Ostbahn abgesenkt. Dabei entstand auf der Nordseite vom Schleichweg ein Hang. Desweiteren wurden Baumaßnahmen für eine nicht realisierte Ersatz-Anschlusskurve durchgeführt, die auf dem heutigen Weg in östlicher Verlängerung der Gudrunstraße verlief.
Nach dem Umbau vom Biesdorfer Kreuz ab um 1970 wurde die Schneise der Rampe ab nördlich dem Schleichweg aufgefüllt. Das Gleis nördlich dem Schleichweg blieb als Anschlussgleis vom Betonwerk in der Rhinstraße erhalten und verläuft seitdem auf der befüllten Schneise. seitdem endet das Gleis dort an einem Prellbock. Das Gleis samt Eisenbahnbrücke zwischen Schleichweg und Preußische Ostbahn ist bis auf den Anschluss noch vorhanden. Der Anschluss der Gleise der Verladestraße wurde in den 1990er Jahren unterbrochen.