Mohrenstraße Berlin
Die Mohrenstraße liegt in der historischen Friedrichstadt und erhielt ihren Namen im Jahr 1707 als Mohren-Straße oder Mohren Strasse. Die Straße führte vom Lindenmarkt (heute Gendarmenmarkt) zum Hammelmarkt (heute Zietenplatz). Heute verläuft die Straße zwischen Hausvogteiplatz und Zietenplatz. Die Friedrichstadt, anfangs auch Friedrichsstadt genannt, wurde ab 1688 angelegt und liegt im Südwesten vom Bezirk Mitte an der Grenze zu Kreuzberg.
Der Name Mohrenstraße ist seit einigen Jahrzehnten umstritten, weil seine Namensgebung sich auf "Mohren" bezieht. Als Mohr wurden früher Menschen mit dunkler Hautfarbe bezeichnet. Ursprünglich wurden die Mauren als Mohren bezeichnet. Die Mauren waren als Nomaden lebende Berberstämme in Nordafrika im antiken Mauretanien. Das antike Königreich Mauretanien ist nicht mit dem heutigen Staat Mauretanien zu verwechseln. Anfangs wurde noch zwischen Mohr und schwarzer Mohr unterschieden. Im Griechischen heißt mauros soviel wie braun oder schwarz und moros soviel wie dumm und töricht. Von welchem griechischen Wort das deutsche Wort Mohr stammt ist stritig. Das Wort Mohr wurde mit Teufel gleichgesetzt, dem eine dunkle Hautfarbe angedichtet wurde, und erfuhr so eine abwertende Bedeutung. Es kam zu einer Assoziation von dunkle Hautfarbe und dumm. Mit der Kolonisation wurde das Wort Mohr gegen das Wort Neger ausgetauscht. Das Wort Neger stammt von lateinisch niger für schwarz. Mit der Sklaverei in der Kolonisation erfuhr das Wort Neger eine negative Bedeutung.