Museum Kesselhaus Herzberge
Das "Museum Kesselhaus Herzberge" ist das ehemalige Heizhaus der Städtischen Irrenanstalt Herzberge in Lichtenberg.
Am Ende des 19. Jahrhunderts begann die Berliner Stadtverordnetenversammlung mit der Einrichtung Städtischer Irrenanstalten am Stadtrand. Zwischen 1879 und 1907 entstanden in Dalldorf (I. Anstalt, 1879), in der Gemeinde Lichtenberg (II. Anstalt, 1893) und in Buch (III. Anstalt, 1907 eröffnet) drei derartige Einrichtungen.
Die Städtische Irrenanstalt Herzberge in Lichtenberg wurde von 1889 bis 1893 nach Plänen des Architekten Hermann Blankenstein auf einer vom Rittergutsbesitzer Hermann Franz Leo Roeder erworbenen Fläche errichtet.
Die Namensherkunft "Herzberge" ist von der auf dem Gelände befindlichen Sanddüne mit selben Namen abgeleitet. Direkt daneben befindet sich der Große Herzbergteich und etwas weiter südlich entfernt der Kleine Herzbergteich. Die Sanddüne "Herz-Berge" lag/liegt nord-nordöstlich der äußeren Ringstraße und geht/ging über das Areal hinaus. Sie hatte drei Erhebungen. Nicht zu verwechseln sind die Herzberge mit dem sichtbar hohen ehemaligen Schuttabladeplatz aus DDR-Zeit neben dem Großen Herzbergteich.
Im Jahre 1946 bezog das "Königin Elisabeth Hospital" in der Treskowallee - welches ab dem 8. Mai 1945 von der Roten Armee besetzt und als Lazarett genutzt wurde - als Ausweichstelle einige Häuser des durch diese Zusammenlegung nun sogenannten "Städtisches Krankenhaus Herzberge" im Bezirk Lichtenberg.
Seit 1992 trägt es den Namen "Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge" - KEH. Dabei ist zu beachten, dass "Herzberge" nicht der Familienname von Königin Elisabeth ist.
Das Heizhaus diente dem Hospital seit seiner Eröffnung, und später dem Krankenhaus, zur eigenständigen Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser, bis es 1986 an die Fernwärmeversorgung angeschlossen wurde.
Im Jahre 2003, am Tag des offenen Denkmals, wurde das restaurierte Gebäude feierlich in seine heutige Bestimmung eingeweiht. Es dient fortan für Ausstellungen und Veranstaltungen und nimmt auch an der "Langen Nacht der Bilder" teil.
Das Heizhaus ist mit drei Borsigöfen bestückt, welche mit einem Förderband befüllt wurden. Zudem befanden sich noch verschiedene Werkstätten im Heizhaus.
Die Kohle für die Öfen wurde durch ein eigens angelegtes Kohlegleis, das südlich vom Zentralfriedhof Friedrichsfelde von der Preußischen Ostbahn abzweigte, angeliefert.
Die Fotos entstanden bei der Langen Nacht der Bilder im Jahr 2013.