Zwischen dem Südufer vom Bötzsee und der Bahnhofstraße am Bahnhof Strausberg verlief einst die Kreisgrenze vom Landkreis Oberbarnim und Landkreis Niederbarnim. Der alte Grenzverlauf ist heute nur noch zum Teil als Gemeindegrenze/Stadtgrenze zwischen der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf und der Stadt Strausberg erhalten. In weiten Teilen wurde der Grenzverlauf stark verändert. Neben dem alten Grenzverlauf verlief einst ein Weg, der bis heute zum Teil noch erhalten ist.
Nördlich der Altlandsberger Chaussee in Eggersdorf verläuft auf der alten Grenze eine Zufahrt zu einer Löschwasserentnahmestelle am Südufer vom Bötzsee. Diese war jahrelang gesperrt und wurde im Jahr 2022 wieder geöffnet.
Südlich der Altlandsberger Chaussee in Eggersdorf verläuft die Grenzstraße auf der alten Grenze bis zum Übergang Eggersdorfer Weg - Strausberger Straße. Dieser Teil der Grenzstraße ist ein alter Weg und existierte bereits vor 1900, jedoch 1880 nur bis fast zur Altlandsberger Chaussee.
Der Übergang Eggersdorfer Weg - Strausberger Straße ist ein Relikt der Grenze am ehemaligen Grenzübergang.
Vom Übergang Eggersdorfer Weg - Strausberger Straße bis zur Bahnhofstraße verlief auf der Grenze ab kurz nach 1900 ein Fußweg. Heute verläuft die Grenzstraße auf dem alten Grenzverlauf noch einige Meter weiter nach Süden und stößt am Tor vom Sport- und Erholungspark auf der alten Rennbahn auf den heutigen Grenzverlauf. Der alte Grenzverlauf samt Fußweg verlief bis zur Landhausstraße teils über den heutigen Sport- und Erholungspark. Die heutige Grenze verläuft westlich neben diesem.
Zwischen Landhausstraße und Bahnhofstraße ist nur noch auf kurzen Teilstrecken ein Weg auf dem Grenzverlauf erhalten.
Zwischen Landhausstraße und Paul-Singer-Straße ist ein kurzes Teilstück nordöstlich der Vorstadt-Grundschule erhalten. Dort machte die alte Grenze wegen der Ecke von Forstgestell b und F einen kleinen Knick, die auf Seiten vom Landkreis Niederbarnim lag und ein bisschen in den Landkreis Oberbarnim ragte.
Zwischen Paul-Singer-Straße und Übergang Rudolf-Egelhofer-Straße - Lindenpromenade verläuft die Rennbahnstraße größtenteils auf dem Weg am alten Grenzverlauf. Eventuell hat die Rennbahnstraße ihren Namen von daher, dass sie einst zur Rennbahn in der Landhausstraße führte.
Der Übergang Rudolf-Egelhofer-Straße - Lindenpromenade ist ein Relikt der Grenze am ehemaligen Grenzübergang.
Zwischen dem Übergang Rudolf-Egelhofer-Straße - Lindenpromenade und der Bahnhofstraße war bis um das Jahr 2010 noch ein Fußweg erhalten. Dieser wurde mit den Vorbereitungen für den Neubau von Wohnhäusern ab 2020 in den 2010er Jahren entfernt.
In der Bahnhofstraße auf Seiten vom Landkreis Oberbarnim (Strausberg) bestanden einst Lagergebäude und ist heute noch eine Baracke erhalten. Der Bahnhof Strausberg an der Preußische Ostbahn lag im Landkreis Niederbarnim.
Der weitere Verlauf der Grenze verlief ohne begleitenden Weg über die Gleise zum Annafließ im Annatal und an diesem entlang bis zum alten Ufer vom Stienitzsee, der im Jahre 1858 um 2,5 Meter abgesenkt wurde.
Der Bahnhof Strausberg wurde auf staatlichem Grund und Boden errichtet. Strausberg und Eggersdorf wünschten ab 1926 eine Eingemeindung. Eggersdorf wollte sogar den Bahnhof Strausberg in Bahnhof Eggersdorf umbenennen. Das lehnte die Deutsche Reichsbahn ab. Eggersdorf strebte sogar die Eingemeindung von Strausberg-Vorstadt an, da die Bewohner nur wenig mit Strausberg zu tun hätten und (bis heute) mehr auf Berlin ausgerichtet seien. Der Landrat vom Kreis Niederbarnim beschloss die Sache zugunsten von Eggersdorf. Strausberg erhob dagegen Einspruch. Der Staatsminister der Provinz Brandenburg in Potsdam entschied 1929 in dieser Sache für Strausberg. (Quelle: Akanthus Mitteilungen 10, 2000)
Fußgängerbrücke Bahnhof Strausberg
Am Bahnhof Strausberg an der Preußische Ostbahn von 1867 besteht eine Fußgängerbrücke (Bahnsteigbrücke) über die Gleise. Diese verbindet die Bahnhofstraße mit der Barnim-Kaserne Strausberg. Dort besteht ein Nebeneingang mit einem kleinen Wachhäuschen mit eingefriedetem Vorgarten. Desweiteren bestehen zwei Treppen an dieser. Eine dieser beiden Treppen ist eine Verbindung zum Bahnsteig der Vorortbahn (S-Bahn). Die weitere Treppe besteht ungefähr in der Mitte der Brücke und war eine Verbindung zum ehemaligen Bahnsteig der ehemaligen Strausberg-Herzfelder Kleinbahn sowie dem ehemaligen Güterbahnhof Strausberg. Die Brücke führte einst nur bis zu dieser Treppe und wurde zu DDR-Zeit bis zur Kaserne verlängert. Westlich parallel der Brücke verlief eine Versorgungsbrücke mit einer Fernwärmeleitung, die in den 2010er Jahren größtenteils abgetragen und um 2020 im südlichen Teil nochmals gekürzt wurde. Die Fernwärmeleitung war vermutlich eine Verbindung zwischen dem Heizhaus der Kaserne südlich der Gleise und dem Wohngebiet nödlich der Gleise, die alle zu DDR-Zeit entstanden.
Schießstand Märchenwald
Im Jahr 1860 lies das 7. Brandenburgische Infanterie-Regiment Nr. 60 für sein in Strausberg stationiertes Füsilier-Bataillon einen Schießstand mit zwei Schießbahnen im Märchenwald an der Gustav-Kurze-Promenade in Strausberg Vorstadt errichten. Das Bataillon wurde 1868 nach Eberswalde verlegt und der Schießstand aufgegeben.
Die Schießbahnen wurden direkt auf Wegen von zwei Forstgestellen errichtet. Die Schießrichtung war in Richtung Südwest. Die Wege waren im Süden mit je einem Kugelfang versperrt. Die östliche Schießbahn wurde 1893 im nördlichen Teil mit dem Bau der Strausberger Eisenbahn vom Gleis derselben überbaut. Der Kugelfang einer der beiden Schießbahnen wurde im Jahr 1914 zu einer genehmigten Sandentnahmestelle für die Bewohner der Strausberger Vorstadt. Anstelle vom Kugelfang der östlichen Schießbahn wurde zu DDR-Zeit ein Garagenkomplex errichtet, an dessen Stelle ab 2021 neue Wohnbauten errichtet wurden.
(Quelle teils: Akanthus-Mitteilung 3/95, von Claus Béringuier, Seite 3)