Erkner Bahnhof Teerwerk Alte Hausstelle Hohenbinde Jägerbude
Eine Tour vom Bahnhof zu zwei Standorten der Chemischen Fabriken in Erkner sowie nach Alte Hausstelle, Hohenbinde und Jägerbude.
Erkner Bahnhof Teerwerk Bakelite-Werk
Der Bahnhof Erkner von 1842 liegt an der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn. Am Bahnhof liegt die S-Bahn Endhaltestelle und das DB-Instandhaltungswerk Werk Erkner.
Nördlich vom Bahnhof Erkner steht die Stadthalle Erkner am Flakenfließ auf dem Areal vom ehemaligen Teerwerk Erkner, das auch Rütgerswerk oder Chemische Fabrik Erkner genannt wird. Am gegenüberliegenden Ufer vom Flakenfließ steht das Fabrikgebäude vom ehemaligen Bakelite-Werk. Ein weiterer Standort der Chemische Fabriken in Erkner war südlich vom Bahnhof nördlich an der Berliner Straße.
Erkner Stadthalle Parkplatz
1859 Imprägnieranstalt für Eisenbahnschwellen, Julius Rütgers aus Breslau.
1860 Erweiterung um eine Teerdestillation.
1884 Theerproductenfabrik Rütgers.
1910 Gründung der Bakelite GmbH Berlin-Erkner durch die Firma Rütgers mit Beteiligung des Erfinders Leo Hendrik Baekeland (USA).
Ab 1947 VEB Teerdestillation und Chemische Fabrik Erkner.
1990 TEWE Teerveredelung GmbH Erkner.
Ab 1993 Abriss.
Flakenfließ-Flakenstraße
1914-1921 Bau von Werk I der Bakelite GmbH Berlin-Erkner.
Heute Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung.
Berliner Straße Nord
1937/1938 Bau von Werk II der Bakelite GmbH Berlin-Erkner.
1938 Zweigwerk SKF-Kugellagerwerk Schweinfurt.
Ab 1948 VEB Plasta, Kunstharz- und Pressmassenfabrik Erkner.
Ab 1992 Plasta Erkner Kunstharzfabrik GmbH, FUNK Chemie.
Ab 2000 Plasta Erkner Kunstharzfabrik GmbH, Perstorp.
Ab 2002 Dynea Erkner GmbH, Dynea Oy.
Seit 2013 Prefere Resins Company (Phenol-Harz), Dynea Oy.
Alte Hausstelle
Am Ort Alte Hausstelle steht ein altes Gehöft. Neben diesem errichten die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal ab dem Jahr 1922 eine Außeneinrichtung. Diese wurde nach und nach erweitert. Heute wird die Einrichtung auch Lobetal in Erkner genannt. Am Standort sind ansässig das Heim "Gottesschutz" der Hoffnungstaler Wohnstätten und die Werkstatt Erkner der Hoffnungstaler Werkstätten der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Einige der historischen Gebäude sind erhalten.
Gegenüber der Zufahrt nach Alte Hausstelle an der Straße zwischen Karutzhöhe und Hohenbinde zweigt die alte Straße nach Jägerbude und Freienbrink ab, die Schwarzer Weg genannt wird. Diese ist heute bis zum Gottesbrücker Weg in Hohenbinde als Waldweg erhalten und im weiteren Verlauf als Wirtschaftsweg mit begleitendem Radweg sowie mit Brücke über die Autobahn Berliner Ring. 2011 und wegen der Tesla-Fabrik wiederholt 2019 wurde eine Prüfung durchgeführt, die Straße zur Verbindungsstraße zwischen Erkner und Freienbrink auszubauen, die beides Male negativ ausfiel.
Hohenbinde
Der Ort Hohenbinde liegt auf einer Anhöhe direkt am Ufer der Spree. Dort bestand einst das Restaurant Heideschloß, das Restaurant Strandschlösschen und das Forsthaus Hohenbinde. Das Restauraunt Heideschloß wurde ab 1922 als Sommmerheim / Landheim durch den Christlicher Verein Junger Menschen genutzt und war das erste CVJM Heim (englisch: YMCA). Im Jahr 1941/1942 wurde das Heim von der Gestapo beschlagnahmt und als geheimes Waffen- und Munitionslager genutzt. Am 24. August 1944 kam es zur Explosion vom Munitionslager, bei der das Heideschloß, das Strandschlösschen und das Forsthaus der Försterei Hohenbinde zerstört wurden.
Ab den 1930er Jahren gab es am Restaurant Strandschlösschen eine Kahn-Fähre über die Spree.
In Hohenbinde gab es ehemals eine Ablage an der Spree. Zu dieser führte der Gottesbrücker Weg vom nordöstlich gelegenen Gottesbrück. Der Gottesbrücker Weg ist durch die Autobahn Berliner Ring und die Schlesische Bahn unterbrochen. Bis zum Bau der Autobahn in den 1930er Jahren bestand ein Bahnübergang.
Jägerbude
Der Ort Jägerbude wurde erstmals 1841 als Etablissement Jägerbude erwähnt und war ein Abbau der Kolonie Hohenbinde. Auch wenn der Name es vermuten lässt, es bestand dort kein Forsthaus einer Försterei. Ein Forsthaus einer Försterei bestand in Hohenbinde und in Burig. Zudem bestand ehemals das sogenannte Hirtenhaus zwischen Jägerbude und Freienbrink, dessen Standort heute am nördlichen Ende der heutigen Dorfstraße in Freienbrink auf der westlichen Straßenseite liegt und an dessen Stelle in einer Landkarte von 1841 das Symbol für ein Forsthaus / Försterei eingezeichnet ist. Heute ist der Name vom ehemaligen Etablissement durch den Campingplatz Jägerbude bekannt, der einen eigenen Hafen mit Anschluss an die Spree hat.
Der Wirtschaftsweg zwischen Hohenbinde und Jägerbude sollte zur Verbesserung der Infrastruktur für die Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg zur Verbindungsstraße zwischen Erkner Karutzhöhe und Gewerbegebiet Freienbrink ausgebaut werden. Die Überlegung wurde jedoch wieder fallen gelassen.