Strausberg-Herzfelder Kleinbahn
Die Strausberg-Herzfelder Kleinbahn wurde 1896 von der Firma Lenz & Co. eröffnet. Die Firma Lenz & Co. wurde 1892 in Stettin zwei Tage nach der Verkündung des Preußischen Kleinbahngesetzes gegründet. Lenz & Co. war an rund 100 Kleinbahnen beteiligt. Im Jahr 1899 verlegte die Firma ihren Sitz nach Berlin. 1901 wurde die Firma Lenz & Co. in die neu gegründeten Aktiengesellschaft für Verkehrswesen (AGV) überführt. Im Jahr 1905 wurde die Strausberg-Herzfelder Kleinbahn an die Brandenburgische Kleinbahn-AG veräußert, die noch im selben Jahr ihren Namen in Strausberg-Herzfelder Kleinbahn AG änderte.
Die ursprüngliche Bahnstrecke der Strausberg-Herzfelder Kleinbahn bestand von Strausberg Kleinbahnhof an der Preußischen Ostbahn über Hennickendorf nach Herzfelde. Im Jahr 1899 wurde an dieser Bahnstrecke die Anschlußstrecke von Herzfelde nach Lichtenow zur Ziegelei in Lichtenow eröffnet. 1913 folgte die Zweigbahn Hennickendorf-Stienitzsee (vormals Pferdebahn sowie Akku-Lok-Bahn). 1922 wurde in Herzfelde eine Hauptwerkstatt für Lenz-Bahnen der Firma Lenz & Co eingerichtet, die bis 1945 bestand. 1931-1932 wurde eine Bahnstrecke von Herzfelde bis zum Hafen am Möllensee "Möllenhafen" angelegt (vormals Pferdeeisenbahn). Über die Jahre hinweg wurde das Schienennetz an den Ziegeleien nach und nach erweitert, bis fast jede Ziegelei ein eigenes Anschlussgleis hatte.
Die Strausberg-Herzfelder Kleinbahn war hauptsächlich konzipiert für den Güterverkehr. Es wurde aber auch Personenverkehr durchgeführt, der 1935 kurzzeitig eingestellt wurde. Der Personenverkehr wurde von der firmeneigenen Omnibuslinie Strausberg-Herzfelde-Möllenhorst-Liebenberg übernommen. Von 1939 bis 1962 wurde wieder Personenverkehr auf der Kleinbahn durchgeführt. Nachdem der VEB Zementwerk Rüdersdorf im Jahr 1967 einen Bahnanschluss an die Bahnstrecke Fredersdorf-Rüdersdorf von 1872 - von der Preußischen Ostbahn vom Bahnhof Fredersdorf nach Rüdersdorf - für eine Werkbahn herstellte, wurde der Güterverkehr auf der Bahnstrecke der Strausberg-Herzfelder Kleinbahn eingestellt.
Der Güterverkehr der Strausberg-Herzfelder Kleinbahn war auf die vielen Ziegeleien bei Herzfelde und Hennickendorf am Stienitzsee ausgelegt. An den Ziegeleien bestand schon 1872 eine Pferdebahn von Herzfelde zu einer Ablage am Stienitzsee, die später als Schmalspurbahn mit Akku-Lokomotive betrieben wurde. Vom Stienitzsee aus wurden die Ziegelsteine per Ziegelkähne nach Berlin transportiert. Zudem bestand seit 1874 eine Pferdeeisenbahn der Pferdeeisenbahn AG zu Herzfelde, die von der Salomonschen Ziegelei in Herzfelde zur Ablage am Möllensee führte und 1913 stillgelegt wurde. Vom Möllensee aus wurden die Ziegel ebenfalls per Ziegelkähne nach Berlin transportiert. Über die Jahrzehnte hinweg änderten sich die Bahnstrecken der verschiedenen Bahnen der Ziegeleien bei Herzfelde und Hennickendorf am Stienitzsee.
Ein letztes Mal wurde die Bahnstrecke der Strausberg-Herzfelder Kleinbahn als Abstellgleis für Güterwagen während den Weltfestspiele in Berlin im Jahr 1973 benutzt.
Die Gleise der Bahnstrecke der Strausberg-Herzfelder Kleinbahn wurden nach deren Stilllegung in den 1970er Jahren abgebaut. In Hennickendorf wurden auf dem Bahndamm ab 1978 Einfamilienhäuser gebaut und eine Kleingartensiedlung angelegt.
Die Fotodoku beginnt am Bahnhof Strausberg der Preußischen Ostbahn in Strausberg Vorstadt und führt entlang der Bahnstrecke der ehemaligen Strausberg-Herzfelder Kleinbahn durch den Wald östlich der Langen Damm-Wiesen nach Hennickendorf zum ehemaligen Bahnhof Hennickendorf, weiter zum Bahnhof Herzfelde sowie zum Hafen Möllensee. Vom Hafen Möllensee ein kleiner Abstecher zum Standort vom ehemaligen Restaurant See-Terrasse Möllenhorst und danach zurück in das Dorf Herzfelde. Von Herzfelde nach Hennickendorf und über Torfhaus ins Annatal zur Neue Mühle und Alte Walkmühle. Vom Annatal geht es zurück zum Bahnhof Strausberg der Preußischen Ostbahn.
Am Bahnhof Strausberg der Preußischen Ostbahn in Strausberg Vorstadt wurde 1893 die Strausberger Kleinbahn der Strausberger Eisenbahn AG mit einer Bahnstrecke in die Altstadt Strausberg eröffnet. Die Strausberger Kleinbahn wurde 1920 umbenannt in Strausberger Eisenbahn. Am Bahnhof Strausberg der Preußischen Ostbahn steht das Bahnhofsgebäude vom Kleinbahnhof der Strausberger Eisenbahn. Die Strausberger Eisenbahn wird auch Strausberger Straßenbahn genannt, weil auf ihr Straßenbahnen verkehren. Die Strausberger Eisenbahn hatte ehemals Anschluss an die Preußische Ostbahn. Die Bahnstrecke der Strausberger Kleinbahn wurde in dieser Fotodoku nicht vollständig fotodokumentiert.
Zum Schluss der Fotodoku noch ein paar Fotos der Postbruchhütte am Bötzsee, die ehemals ein Wärter-Haus und Restaurant zum Postbruch am Bötzsee war. Als Wärter-Haus war die Postbruchhütte wohl der Sitz eines Waldwärters oder Heideläufers.
Vieles Weitere aus der Gegend wurde nicht noch einmal fotografiert und ist auf dieser Webseite in anderen Fotodokus veröffentlicht.