Oderbrücke Wriezener Bahn
Eine Tagesradtour von Berlin zur Oderbrücke der Wriezener Bahn, vorbei am Schloss Reichenow und durch Wriezen auf dem Fernradwanderweges "Tour Brandenburg" von Strausberg nach Bienenwerder. Auf dem Rückweg vorbei am Schloss Altranft, dem Gutshof Sonnenburg und durch den Freienwalder Forst.
Die Wriezener Bahn ist eine Bahnstrecke im Nordosten Berlins und Brandenburgs. Sie führt heute nur noch von Berlin bis nach Werneuchen und führte einst bis nach Wriezen und in Verlängerung weiter bis zum Anschlussbahnhof Jädickendorf in Westpommern. Die Strecke Berlin - Wriezen wurde am 1. Mai 1898 dem Verkehr übergeben, die Verlängerung bereits 1892, zu der auch die Oderbrücke gehört. Die Oderbrücke wurde 1945 gesprengt, 1955 wieder aufgebaut aber nie wieder genutzt.
Heute wird sich bemüht die gesperrte Eisenbahnbrücke als Fahrradweg frei zu geben. Der Bahndamm von Wriezen bis zur Oder ist bereits als Radweg ausgebaut.
Wriezen liegt am westlichen Rand des Oderbruchs an der Alten Oder im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland. An der Oder und der Straße nach Stettin gelegen, entstand im 12. Jahrhundert eine mittelalterliche Kaufmannssiedlung. Im Mittelalter wurde Wriezen im Jahr 1247 erstmals erwähnt, als "oppidum wrecene". Im 14. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zum Handelszentrum des Oderbruchs. Im 18. Jahrhundert wurde auf Veranlassung Friedrichs II. der Verlauf der Oder völlig verändert und gleichzeitig das Oderbruch urbar gemacht.
Das neugotische Schloss Reichenow wurde 1897 bis 1900 erbaut. Es gehört zur Zeit der Brandenburgische Schlösser GmbH. Bis 2013 unterhielten zwei Pächterinnen ein Hotel und veranstalteten Hochzeiten darin.
Im Nachbarort Möglin besteht das Rittergut Möglin. Hier gründete 1806 Albrecht Daniel Thaer die erste deutsche landwirtschaftliche Akademie Möglin.
Reichenow und Möglin liegen auf der eiszeitlich gebildeten Hochfläche Barnim, einer historischen Landschaft im mittleren und nordöstlichen Brandenburg und im Nordosten Berlins unmittelbar am Rand zum Oderbruch.
Das heutige Schloss Altranft wurde 1878 unter Edwin Graf von Hacke errichtet. Um 1600 entstand das erste Herrenhaus unter Jacob von Pfuhl auf dem Rittergut. 1678 baute Wolf Friedrich von Bomsdorf das Herrenhaus zum barocken Schloss um.
Eine erste bekannte urkundliche Erwähnung fand Altranft als "Rampff" (Rand, zum Oderbruch) im Jahr 1375 im Landbuch von Kaiser Karl IV..
Das Gut Sonnenburg wurde im 16. Jahrhundert von der Familie Uchtenhagen als Vorwerk errichtet. Ab 1811 wurde dann das heutige Gut erbaut, das Gutshaus wurde ab 1812 errichtet. 1858 kam der Uhrenturm hinzu. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb Joachim von Ribbentrop (Reichsaußenminister) das Gut. Die nachfolgenden Umbauten wurden von Albert Speer geplant. Nach dem Krieg war in dem Gut die Verwaltung der LPG untergebracht. Heute steht es leer und verwildert.
Der Freienwalder Forst ist ein großes bergiges Waldgebiet südlich von Freienwalde und lädt zum Wandern ein. Er schließt im Süden zwischen Wollenberg und Rädikow direkt an den Blumenthal-Wald an.