Der Stadtteil Spindlersfeld im Ortsteil Köpenick von Berlin hat seinen Ursprung im Bau der Färberei und Wäscherei von Wilhelm Spindler (1810-1873) ab den Jahren 1871-1873. Östlich neben der großen Fabrik entstand ab 1873 die Werkssiedlung Spindler. Diese wurde in den 1980er Jahren um weitere Wohnhäuser erweitert. Zwischen 1900 und 1920 entstand östlich der Werkssiedlung ein Stadtviertel mit typischen Mietshäusern aus dieser Zeit.
Westlich der Fabrik liegt die Villa Spindler mit ehemals Wirtschaftshof und Spindlerscher Volkspark (heute Ernst-Grube-Park). Die Villa wurde zu DDR-Zeit als Dienstobjekt der zentrale operative Betriebsleitung der Deutschen Reichsbahn, Sitz vom Betriebsleiter und Chef des Hauptstabes, Hauptdispatcherleitung (Hdl), genutzt. Die Hdl war Teil vom eigenen Telefonnetz der Deutsche Reichsbahn.
Im Jahr 1892 eröffnete die von der Firma Spindler finanzierte Zweigbahn Schöneweide-Spindlersfeld. Diese hatte einen Güterbahnhof am Personenbahnhof Spindlersfeld und ein Anschlussgleis an die Wäscherei Spindler. Ein weiteres Anschlussgleis wurde im Ersten Weltkrieg zu den Delphia-Werke und der ehemaligen Kattunfabrik Wolff in der Sedanstraße (Bruno-Bürgel-Weg) verlegt. Die Kattunfabrik wurde zu dieser Zeit als Waffenwerke Oberspree Kornbusch & Co., später Waffenwerke Oberspree der Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik, genutzt. Am Bahnhof Schöneweide bestand auf beiden Seiten des Personenbahnhofs Gütergleise vom Güterbahnhof. Die Anzahl der Gütergleise hatte sich im Laufe der Jahre mehrmals verändert. Um 1930 entstand westlich dem westlichen Güterbahnhof ein Müllverladebahnhof, dessen Areal heute als BSR Recyclinghof Oberspreestraße genutzt wird.
Westlich dem Volkspark Spindler bestand nach 1900 ein Sportplatz. Der Sportplatz wurde Ende der 1920er Jahre mit den Bauvorarbeiten für den Berliner Außenring (1941) auf der Westseite verkleinert und nach dem Bau auf der Ostseite vergrößert sowie Anfang der 2000er Jahre mit dem Bau der Wilhelm-Spindler-Brücke der Spindlersfelder Straße nochmals auf der Westseite verkleinert. Mit der Vergrößerung des Sportplatzes nach 1945 entstand das Ernst-Grube-Stadion. Dieses wurde bei der zweiten Verkleinerung aufgegeben.
Die Wäscherei Spindler wurde zu DDR-Zeit von der Firma REWATEX - VEB Vereinigte Wäschereien Berlin genutzt.