Ernst-Thälmann-Park
Der Ernst-Thälmann-Park in der Greifswalder Straße im Stadtteil Prenzlauer Berg im Bezirk Pankow entstand in den Jahren 1983 bis 1986 als Wohnsiedlung mit Parkanlage anstelle der 1981 endgültig abgerissenen IV. Städtische Gasanstalt von 1873, die auch Berliner Gaswerk Danziger Straße genannt wurde.
Das Gaswerk sollte bereits 1976 abgerissen werden. In einer Planung von 1978 sollten die 3 Gasometer im nördlichen Bereich an der Ringbahn als Freizeit-, Kultur- und Erholungszentrum erhalten bleiben und in einen Freizeit-, Spiel- und Erholungspark integriert werden. Das Thälmanndenkmal war dabei an der Prenzlauer Allee geplant.
Vom ehemaligen Gaswerk sind drei Gebäude erhalten. Zwei davon stehen am ehemaligen Kulturhaus im Ernst-Thälmann-Park und werden heute zusammen mit diesem vom Kulturzentrum Wabe als Kunsthaus und Theater unterm Dach genutzt. Ein weiteres steht in unmittelbarer Nähe der beiden und wird als Jugendzentrum DIMI (KJFE Thälmannpark - Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, Kinder- und Jugendfreizeithaus) genutzt.
Das ehemalige Werksgelände wurde beim Bau der Siedlung nicht entkontaminiert. Seit 2010/2012 wird das Grundwasser durch eine Grundwasserreinigungsanlage gereinigt. Im Jahr 2021/2022 wurden Teilflächen im Park entkontaminiert.
Die Plattenbauten und Hochhäuser im Ernst-Thälmann-Park werden von der Zentrum Wohnungsbaugenossenschaft verwaltet.
Die Greifswalder Straße ist ein Teil der Bundesstraße 2 (ehemals Reichsstraße 2), die auf der ungefähren Route der historischen "Via Imperii" verläuft.
Nördlich dem Thälmannpark liegt der ehemalige Güterbahnhof Greifswalder Straße (ehemals Güterbahnhof Weißensee) am Bahnhof Greifswalder Straße (ehemals Bahnhof Weißensee) an der Berliner Ringbahn. Der Bahnhof Greifswalder Straße wurde 1986 in Bahnhof Ernst-Thälmann-Park umbenannt und 1993 zurückbenannt.
Westlich dem Thälmann-Park stehen die erhaltenen Gebäude des ehemaligen Städtisches Obdach "Palme" in der Fröbelstraße. Nördlich davon stehen die erhaltenen Gebäude der ehemaligen 2. Städtische Desinfectionsanstalt. Südlich davon stand ehemals das Gebäude eines Straßen-Reinigungsdepot.
Weiter westlich an der Prenzlauer Allee stehen die erhaltenen Gebäude vom ehemaligen Siechenhaus und Friedrich Wilhelm Hospital.
Südlich des gesamten Areals verläuft die Danziger Straße, die zu DDR-Zeit Dimitroffstraße hieß.
Im Nordwesteck wird ein zu DDR-Zeit als Cafe (Eiscafé) genutztes Gebäude seit 2010 von der Heavy Metal Bar Blackland genutzt. Dieses wurde zuvor von der Diskothek Club DT genutzt. Das Metal Rock Pub Blackland war schon mehrmals Ziel von politisch motivierten Anschlägen. Im Sommer 2021 gab es einen Kabelbrand, der eine vorübergehend-anhaltende Schließung des Lokals nach sich zog.
Inmitten vom Park wurde ein künstlicher Teich mit Wasserfall angelegt. Dieser hat keinen natürlichen Zufluss und wird künstlich bewässert. Weil der Teich ist undicht ist, wird dieser Umstand erschwert. Der Teich sollte bereits eingeebnet werden und wird seit vielen Jahren von Anwohner auf eigene Kosten erhalten.
An der Greifswalder Straße wurde das 50 Tonnen schwere Ernst-Thälmann-Denkmal errichtet. Das Thälmanndenkmal wurde in den Jahren 1981 bis 1986 vom sowjetischen Bildhauers Lew Kerbel (1917-2003) geschaffen. Im Jahr 2020/2021 wurde auf dem Platz vom Denkmal die Kunstinstallation "Vom Sockel denken" von Betina Kuntzsch installiert, die aus 5 Betonsockel mit Inschriften besteht, zu denen es jeweils ein thematisches Kurzvideo im Internet zu sehen gibt. Das Denkmal wurde Mitte April 2021 von Sprayereien gereinigt. Danach wurde es erneut besprayt und bis zur Eröffnung der Kunstausstellung am 18.11.2021 mehrmals übersprayt.
Der Abriss vom Ernst-Thälmann-Denkmal wurde schon mehrmals gefordert. Im Jahr 2014 wurde das Denkmal unter Denkmalschutz gestellt. Auch danach gab es weitere Abrissforderungen.