Industrie Lichtenberg Nordost
Eine Tour zu den Industriebauten in Lichtenberg Nordost in der Gegend der Kreuzung Landsberger Allee und Rhinstraße.
Die Ortsbeschreibung Lichtenberg Nordost ist in zweilerlei Hinsicht nicht ganz korrekt. Erstens liegen einige fotografierte Industriegebäude seit 1979 im Ortsteil Marzahn. Zweitens wurden die Grenzen in diesem Gebiet mehrmals in ihrem Verlauf geändert.
Die Grenze zwischen Lichtenberg und Hohenschönhausen verlief entlang dem Weg auf der Rohwasser-Druckrohrleitung Friedrichshagen-Lichtenberg vom Wasserwerk Friedrichshagen am Müggelsee zum Zwischenpumpwerk Lichtenberg an der Landsberger Allee. Dies ist der Weg der zwischen Siegfriedstraße und Rhinstraße nördlich dem Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge verläuft.
Von der Druckrohrleitung an der Rhinstraße auf gerader Linie bis kurz vor das Pumpwerk Marzahn verlief die Grenze zwischen Hohenschönhausen und Friedrichsfelde. Die heutige Rhinstraße entstand erst um 1970. Die heutige Alte Rhinstraße war die ehemalige Rhinstraße, die als kurze Zufahrtsstraße von der Landsberger Allee zum Tor vom Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" (IPH) von 1956 führte, sowie vorher in eine dortige Kleingartenanlage.
Das alte Pumpwerk - heute Pumpwerk Marzahn - an der Landsberger Allee lag auf Gemarkung Hohenschönhausen.
Ab dem Pumpwerk machte die Grenze zwischen Hohenschönhausen und Friedrichsfelde einen Knick nach Ost. Im Pyramidenring Ecke Frank-Zappa-Straße war ein Grenzdreieck. Weiter in Richtung Ost verlief die Grenze zwischen Friedrichsfelde und Marzahn. Nach Nord verlief die Grenze zwischen Hohenschönhausen und Marzahn.
Bis 1938 stand das Pumpwerk auf Gemarkung Hohenschönhausen. Von 1938 bis 1979 stand das Pumpwerk auf Gemarkung Lichtenberg. Seit 1979 steht das Pumpwerk Marzahn auf Gemarkung Marzahn.
Ab um 1970 entstanden die Plattenbausiedlungen entlang der Allee der Kosmonauten. 1979 wurde der Bezirk Marzahn gegründet und diesem einige Gebiete von angrenzenden Orten zugeteilt.
Mit der Entstehung der Plattenbausiedlungen und dem Heizkraftwerk Lichtenberg um 1970 wurde die Rhinstraße in ihrem heutigen Verlauf zwischen der südlichen Rhinstraßenbrücke über die Preußische Ostbahn und der Landsberger Allee angelegt. Vorher bestand dort kein Weg und keine Straße. Es bestand nur ein Feldweg, der allerdings einen anderen Verlauf hatten. Dieser Felweg war teils so markant, dass er als Weg in Stadtpläne und Landkarten aufgenommen wurde. Allerdings wurde er nach Norden hin zunehmend weniger markant und hatte keinen direkten Anschluss an die Landsberger Allee. Der offizielle Weg zwischen Friedrichsfelde und Hohenschönhausen verlief etwas weiter östlich entlang der ehemaligen Bahnstrecke der Wriezener Bahn. Die vorherige Rhinstraße bestand nur zwischen der Kreuzung Alt-Friedrichsfelde und der südlichen Rhinstraßenbrücke über die Preußische Ostbahn, die an den erwähnten Feldweg anschloss, sowie als Zufahrtsweg in eine Kleingartenanlage, die mit dem Bau vom IPH ab 1956 zur Zufahrtsstraße zum IPH ausgebaut wurde. Beide Teilstücke waren nie über einen Weg verbunden und wurden nie zu einer gemeinsamen Rhinstraße verbunden.
In einem Eck zwischen Druckrohrleitung und neuem Anschlussgleis vom Anschluss Röder entstand um 1980 der Betriebsteil Lichtenberg Nord vom Werk für Fernsehelektronik (WF BT LiNo). Der Eigentümer vom Grundstück war (zuletzt) die Republik Vietnam. Die Gebäude wurden im Jahr 2020 abgerissen. 2021 war auf dem Grundstück der Bau eines Bürohaus-Komplexes geplant, der nicht genehmigt wurde. 2023 wurde auf dem Grundstück der Bau eines Datencenters geplant.
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Ab um 1980 entstand der VEB Elektroprojekt und Anlagenbau Berlin (EAB) entlang der Rhinstraße mit mehreren Gebäuden auf beiden Straßenseiten. Auf der westlichen Straßenseite entstand ein Bürohochhaus, dahinter eine bereits abgerissene Fabrikhalle, sowie eine weitere Fabrikhalle und das Kulturhaus der Energiearbeiter, die heute beide von Selgros genutzt werden. Zudem standen dort drei Traglufthallen. Hinter den Traglufthallen vom Elektroanlagenbau Berlin entstand der Betriebsteil Lichtenberg Nord vom Werk für Fernsehelektronik (WF BT LiNo), der seit vielen Jahren ungenutzt ist. Zuletzt wurde dort 2019 ein Nebengebäude und das Verwaltungsgebäude (Plattenbau) abgerissen.
Die Gebäude vom Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" (IPH) von 1956 stehen unter Denkmalschutz. Die viel älteren Gebäude vom Pumpwerk Marzahn nicht.