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Teltowkanal Treidellokomotive
Teltowkanal Treidellokomotive
Teltowkanal Treidellokomotive
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Die Treidellokomotive in der Parkanlage an der Eduard-Spranger-Promenade neben dem Teltowkanal.
Neben der Emil-Schulz-Brücke der Königsberger Straße.
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Rekonstruktion einer Treidel-Szene vom Teltowkanal aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts
Treideln (lateinisch tragulare = schleppen) nennt man das Bewegen von Schiffen auf Flüssen und Kanälen durch eine Zugkraft vom Ufer aus.
Das Treideln wurde durch Menschen- oder Tierkraft, später durch Maschinen vom Leinpfad aus, der Flüsse oder Kanäle beidseits begleitet, mittels eines Zugseiles (Treidelleine) besorgt.
Diese Szene hier zeigt das Treideln motorloser Lastkähne auf dem Teltowkanal durch eine elektrisch betriebene Lokomotive. Die technische Ausbildung dieses Kanaltreidelbetriebes war einst das Vorbild für die Anlage des Panama-Kanals.
Der Teltowkanal - erbaut von 1901 bis 1905 - hatte vom Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme, dem 2. Juni 1906 ab, einen Treidelbetrieb mit zunächst 20 Stück der hier ausgestellten originalen elektrischen Treidellokomotive (gebaut 1906 von der Firma Siemens-Schuckert in Berlin).
Die Lokomotive ist so bemessen, daß sie beispielsweise zwei Normalkähne mit zusammen 1200 t Nutzlast bei 4 km/Std Geschwindigkeit mit einer Zugkraft von 1000 kg befördert.
Die Lokomotive besitzt ein in der Fahrtrichtung vorn befindliches Drehgestell, dessen beide Achsen von je einem 8 PS Elektromotor (bei 800 Umdrehungen für 550 Volt Gleichstrom) getrieben werden. Die hintere, dritte Achse läuft frei. Die Spurweite des Gleises beträgt 100 cm.
Das Schlepp-Drahtseil wird über einen höhenverstellbaren Treidelmast, dessen Achse etwa über der Hinterachse der Lok liegt, von einer Windetrommel mit Rutschkupplung gewickelt.
Der Treidelmast wird nur gehoben, wenn die Lokomotive an Hindernissen vorbeischleppt. Normalerweise liegt das Seil auf der Hartholzauflagerleiste des Lokrahmens auf.
Das Gewicht der Lokomotive beträgt 7500 kg.
Als Gegengewicht zur wasserseitigen Seilzugrichtung sind alle schweren Teile der Lokaufbauten aus der Mittelachse zur Landseite hin verschoben. Zudem liegt die wasserseitige Schienenoberkante 2 cm über der landseitigen.
Gleise, Lokomotive, Fahrdrahtmasten und Bug sind Originalstücke, die sorgfältig restauriert wurden.
Der Bug des Frachtkahnes "SANS SOUCI" wurde im Herbst 1984 anläßlich der Abwrackung des Schiffes erhalten und restauriert.
Das Schiff, ein sogenannter "Spitz", wurde 1932 in Holland gebaut und fuhr bis 1977. Sein letzter Transport war Kohle vom Ruhrgebiet nach Berlin.
Der Glaspavillon, die Außen- und Grünanlage für die Treidelszene wurde vom Land Berlin finanziert.
Die restaurierten historischen Teile der Treidelszene am Teltowkanal sind ein Geschenk der "Sammlung Schüler" an das Land Berlin.
Masten und Schienen wurden zur weiteren Bearbeitung und Aufstellung von der Teltowkanal AG, der Fahrdraht und die Halteelemente von der Firma Siemens AG gestiftet.
Berlin, den 20. Dezember 1984
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Treidelbahn.
Teltowkanalweg.
Ortsteil Lichterfelde, Bezirk Steglitz-Zehlendorf, Berlin, 2019.

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