Roedersiedlung und Volkspark Prenzlauer Berg
Die Roedersiedlung, oder auch Roeder Siedlung und Roeder-Siedlung geschrieben, entstand vor dem Ersten Weltkrieg in der damaligen Roederstraße auf Gemarkung der jungen Stadt Lichtenberg. Zuerst waren 1910 die Vorderhäuser bezugsfertig und 1913 folgten die drei Gartenhäuser. Die Architektur der Roedersiedlung ist für Berlin untypisch bezüglich der beiden Terrassen und den drei Gartenhäusern. In den 1930er Jahren wurden Genosschenschaftsbauten an die Roedersiedlung angebaut. Die Roedersiedlung wurde errichtet von der Terraingesellschaft am Zentral-Viehhof AG und ging später in den Besitz der Stadt Berlin über. Die Genossenschaftsbauten wurden errichtet von der Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft Berlin Ost oder auch Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft mbH Bezirk Ost genannt und sind heute im Eigentum der Wohnungsgenossenschaft Lichtenberg eG (WGLi).
Die Roedersiedlung ist benannt nach der um 1896 angelegten Roederstraße, die nach dem Lichtenberger Rittergutsbesitzer Hermann Leo Roeder (1856-1941) benannt ist. Die Roederstraße wurde 1975 im Zuge der sozialistischen Straßennamenbereinigung in Karl-Lade-Straße umbenannt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das östliche Eckhaus der Roedersiedlung zerstört. Unweit der Roedersiedlung entstand aus Trümmerschutt ein Trümmerberg, der zuerst "Oderbruchkippe" - benannt nach der damaligen Zufahrt über die Oderbruchstraße - genannt wurde und bis 1969 zum "Volkspark Prenzlauer Berg" ausgebaut wurde. Es ist möglich, dass das im Krieg zerstörte Eckhaus der Roedersiedlung ein Teil vom "Volkspark Prenzlauer Berg" ist.
In den 1970er Jahren waren die beiden Plateaus im Prenzlauer Berg noch Aussichtspunkte mit weitem Blick in die ferne Umgebung. Heute ist die Aussicht durch Bäume versperrt. Der Volkspark Prenzlauer Berg zählt zu den eher weniger beliebten Parks in Berlin.