Rund um das Ostkreuz Berlin
Ein Eisenbahnkreuzungspunkt im Bereich des späteren Bahnhofs Ostkreuz entstand 1871 mit der Inbetriebnahme der Ringbahn, die hier die Gleise der seit 1842 verkehrenden Schlesischen Bahn und der seit 1867 verkehrenden Ostbahn überquert. Mit Inbetriebnahme der Berliner Stadtbahn im Jahr 1882 entstand ein erster Bahnsteig mit der Station Stralau-Rummelsburg. 1933 wurde der Bahnhof in Ostkreuz umbenannt.
Im Turmbahnhof Ostkreuz kreuzen sich die Schlesische Bahn und die Preußische Ostbahn auf der unteren Ebene mit der Berliner Ringbahn auf der oberen Ebene.
Die Colonie Victoriastadt entstand ab 1871 und gilt als typisch für die Gründerzeit. Sie war als Arbeitersiedlung für die in Rummelsburg und Friedrichsfelde entstandenen Fabriken geschaffen worden.
Der Name "Victoriastadt" ist ein Ausdruck der engen Verbindung, die Ende des 19. Jahrhunderts zum Vereinigten Königreich unter seiner Regentin Königin Victoria bestand.
Nordöstlich vom Ostkreuz stehen dicht am Bahndamm die historischen Gebäude einer großen Schule, einer katholischen Volksschule und einer Feuerwache mit Turm. Allesamt mit einer gemeinsamen Umfassungsmauer umgeben und im Stil märkischer Backsteingotik von 1906-1908 vom Gemeindebaumeister Ringel verwirklicht. Zu DDR-Zeiten war hier die Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik eingezogen, sowie ein bis heute bestehendes Polizeirevier (Feuerwache). Die Ingenieurschule ist mittlerweile ausgezogen und an ihrer Stelle zieht seit 2009 eine Jugendherberge des Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) ein.
In unmittelbarer Nähe zum Ostkreuz liegt die Halbinsel Stralau.
Die Entwicklung Stralows wurde maßgeblich durch die Eröffnung des Bahnhofs Stralau-Rummelsburg (Ostkreuz) 1882 vorangetrieben. Im nordwestlichen Teil der Halbinsel siedelten sich zahlreiche große Industriebetriebe an. Heute zeugen davon noch Überreste wie das Verwaltungsgebäude und eine Werkstatt der Stralauer Glaswerke, sowie die Wohnvilla und die Remise der ehemaligen Teppichfabrik M. Protzen und Sohn.
Der Wasserturm am Ostkreuz hat eine Höhe von 50 Meter. Er wurde zwischen 1909 und 1912 nach Entwürfen von Karl Cornelius errichtet und diente der Versorgung der Dampflokomotiven. Der runde Schaft ist mit glasierten, violetten Klinkern verblendet. Auf diesem sitzt unter dem Dach ein Wasserbehälter mit 400 m³ Fassungsvermögen.