Alt Hellersdorf, Kienberg und Magerviehof
Hellersdorf wurde erstmals im Jahre 1375 im Landbuch Karls IV. urkundlich erwähnt. Es trug den Namen "Helwichstorpp" und gehörte den Brüdern Dirike mitsamt ihrem Gutshof.
1618 wurde es dem Gutsbezirk Blumberg angliederte und 1836 von dem Grafen von Arnim zu einem Rittergut ausgebaut.
Ab Mitte der 1980er Jahre wurde Hellersdorf nach Osten erweitert. Es wurden Wohnneubauten auf einem Gebiet errichtet.
In Alt Hellersdorf sind die Gebäude des Gutshofs mit dem Gutshaus, den Ställen, der Schmiede, Scheune, Speicher, mehreren Landarbeiterhäusern, dem Gemeindehaus und dem Schulhaus aus den Jahren 1845-1915 als Kulturdenkmale erhalten.
Der Kienberg im Wuhletal ist eine in der Eiszeit entstandene Anhöhe. Bei Messungen im Jahre 1966 hatte die Erhebung eine Höhe von 58,3 Metern. Auf der Anhöhe wurden in den Folgejahren Bau- und Trümmerschutt abgeladen. Zusätzlich wurde an diesem Ort der Bodenaushub von der Großsiedlung Marzahn aufgeschüttet. Damit erreichte der Berg 1981 seine heutige Höhe von 102,2 Metern.
Mehrmals wurde versucht den Kienberg in einen Erholungspark umzubauen, dies scheiterte am Protest der Bevölkerung, somit blieb seine Natürlichkeit erhalten. Die Internationale Gartenschau (IGA) 2017 soll nach Plänen auf dem Kienberg und dem angrenzenden Wuhletal stattfinden und ihn endgültig seiner Natürlichkeit berauben.
Durch das Anstauen der alten Wuhle enstanden Feuchtbiotope, die für viele seltene oder gefährdete Vogelarten als Brutreviere fungieren.
Der Magerviehhof Friedrichsfelde war von 1903 bis 1945 ein reines Handelszentrum für Rinder, Pferde, Schweine, Schafe und Geflügel im Raum Berlin.
Danach verblieb der südliche Teil beim Ministerium für Nationale Verteidigung und wurde 1994 der Oberfinanzdirektion zugeordnet. Seit 1996 liegt er brach. Zwischenzeitlich waren auf dem Gelände etliche Autohändler ansässig.
Zu DDR Zeiten wurden hier Häftlinge nach Kriegsende und nach dem Aufstand des 17. Juni 1953 durch die sowjetischen Besatzungstruppen in die Gulags abtransportiert. Zudem wurde er als Aufmarschplatz für die großen Militärparaden genutzt. Eine Abteilung der Staatssicherheit soll es dort auch gegeben haben.
Der nördliche Bereich blieb Gewerbegebiet.
Viele Gebäude blieben erhalten und stehen seit 1995 unter Denkmalschutz.
Auf den Brachen beginnt bereits eine Neubebauung mit Einfamilienhäusern.
In diesem Fotoalbum ist der nördliche Teil zu sehen. Dort lagen die Kläranlage, der veterinärmedizinische Bereich, ein Schlachthaus für Notschlachtungen und die Energieversorgung. Er war durch einen Gleisbettbogen als eine Art Seuchenschranke vom restlichen Viehof abgetrennt.
Zwischendrin ein paar Fotos vom Circus BEROLINA (vormals Belli). Nicht zu verwechseln mit dem Staatszirkus der DDR.