Am Fennpfuhlpark in Berlin Lichtenberg
Der Fennpfuhlpark ist ein Naherholungsgebiet im Ortsteil Fennpfuhl des Berliner Bezirks Lichtenberg.
Den Mittelpunkt der Parkanlage bildet das Stillgewässer Fennpfuhl, das durch Zusammenführung aus dem früheren Fennpfuhl und dem Langpfuhl zwischen den Jahren 1978 und 1981 entstand (auch als "neue Seenlandschaft" bezeichnet) und über welche eine kleine Fußgängerbrücke gebaut wurde.
Im 18. Jahrhundert ließen sich am Fennpfuhl beim Dorf Lichtenberg Gärtnereien nieder. Im Winter wurden aus den zugefrorenen Pfühlen Natureisblöcke geschnitten und an Brauereien ausgeliefert. Zwischen 1891 und etwa 1905 ließen sich an den Pfühlen gleich drei Gastwirte nieder.
Als die Gasthäuser und Fabriken nach dem Ersten Weltkrieg an Bedeutung verloren, wurde das Gelände parzelliert und an Kleingärtner vergeben.
Zwischen 1972 und 1975, als durch Beschluss der DDR-Regierung das Neubauviertel Lichtenberg (Nord) schrittweise errichtet wurde, erhielten die Besitzer oder Pächter kleine Abfindungen und die Gärten wurden beseitigt. Die Fläche um die beiden alten Gewässer aus der Eiszeit blieb von der Bebauung frei und die Bäume konnten stehen bleiben. Die Baubaracken aus den 1970er Jahren wurden 2007 abgerissen und an ihrer Stelle entstand zudem ein kleiner Freizeitplatz. Auch das Gebäude des Restaurants Seeterrassen wurde zu dieser Zeit abgerissen und auch dort entstand neue Parkfläche.
Es befinden sich etliche Plastiken im Park. Die meisten davon entstanden im Sommer 1987 zum 2. Internationalen Berliner Bildhauersymposiums unter dem Motto "Poesie der Großstadt".
Das Gelände des Fennpfuhlparks umfasst 14 ha.
Die 1905/1906 von dem Gärtnereibesitzer Schultz zu Wohnzwecken gebaute Villa diente bei der Anlage des Neubauviertels zwischen 1972 und 1984 als Sitz der Bauleitung. Ab 1986 (bis April 2007) wurde die Villa als Standesamt des Rathauses Lichtenberg genutzt.
Das denkmalgeschützte Gebäude wurde im Herbst 2007 von einem Catering-Unternehmen erworben, das die Villa zu einem Treffpunkt für die Anwohner und einem Ort für stilvolle Familienfeiern ausgestaltet hat. In Absprache mit der Bezirks-Verwaltung können seit Februar 2008 auch wieder Hochzeiten hier stattfinden.
In dem historischen Gebäude des ehemaligen Knaben- und Mädchen-Gymnasiums, dass 1907 errichtet worden war, befindet sich heute die Volkshochschule Berlin-Lichtenberg und die Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg, welche 1954 dort eingezogen ist. Die Uhr auf dem Dach stand von 1984 bis 2012 still.